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Das Böse
Immer normaler, banaler und alltäglicher.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort S 8
Kapitel I Das Böse S 11
- Klassische Theorien des Bösen
- Aufklärung und Moderne
Kapitel II Wir Menschen S 67 1. Von Stadien, Bewusstseinsstrukturen und
Weltsichtebenen a1) Piagets Stadien a2) Gebsers Bewusstseinsstrukturen a3) Graves´ Weltsichtebenen
Kapitel III Das Böse in der Zivilisation S 103 1. Grundlegende Vorüberlegungen 2. Neue Gewichtung des Bösen
Kapitel IV Die Zivilisation und ihre Folgen S 167 a1) Machthierarchien, Klassen und Kasten a2) Entfremdung a3) Der Verlust des Mitgefühls a4) Macht und Eigentum als Ersatz für Liebe a5) Neue Sprache und neues Denken a6) Résumé I a7) Résumé II
Kapitel V Die Zivilisation und ihre Bedingungen als
Voraussetzung
des normalen, banalen und alltäglichen Bösen heute S 234
Anhang S 257
Anmerkungen S 258
Bücherliste S
264
Ist die Müdigkeit, die mich plötzlich überfällt, der Mantel über alle Tränen meiner Kindheit?
Ist diese Gleichgültigkeit, die ich spüre, wenn andere leiden, die Angst, zu ihnen zu gehören?
Ich halte mich mit aller Gewalt gegen mich selbst aufrecht.
Als Jugendlicher stemmte ich manchmal einen Sessel mit den Zähnen hoch, in der Hoffnung, dass meine Schwächen von so viel Stärke wiederlegt werden.
Heute stemme ich mangels guter Zähne keine Sessel mehr.
Die Art aber, Stärke zu zeigen, damit die Schwäche übersehen wird, ist geblieben.
Wie lange noch werde ich alles hinunterschlucken und so tun, als sei nichts gewesen?
Wie lange noch werde ich auf alle eingehen und mich selbst mit freundlicher Miene vergessen?
Wie lange kann ein Mensch sich selber nicht lieben?
Es ist so schwer die Wahrheit zu sagen, wenn man gelernt hat, mit der Freundlichkeit zu überleben. Peter Turrini 1998
Vorwort
Es mag sehr verwunderlich erscheinen, dass sich heute jemand die Mühe macht ein Buch über „Das Böse“ zu schreiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn derjenige dies auch noch mit einem Anspruch unternimmt zu zeigen, dass dieses Böse so allgemein, so banal, so alltäglich, so selbstverständlich ist und daher immer häufiger schlicht übersehen, ja fast schon als selbstverständlich akzeptiert wird. Diesen Anspruch soll der über mehrere Spezialwissenschaften hinausgehende Ansatz auf eine solche Sicht in einem umfassenderen Sinne erfüllen. Die Beurteilung der gegenwärtigen Auseinandersetzungen mit diesem Thema zeigt, dass die Mehrzahl der Bücher der jüngeren Vergangenheit, die sich damit beschäftigten gerade von FachwissenschaftlerInnen – z.B. BiologInnen, PsychologInnen, AnalytikerInnen, SoziologInnen oder KriminalistInnen – geschrieben wurden, interessanterweise aber weniger von PhilosophInnen, wo doch diese über mehr als 2000 Jahre dieses Thema weitgehend beherrschten. So besteht auch hier die zugrundeliegende Absicht darin, eher auf allgemeine, gesellschaftliche Zusammenhänge hinzuweisen, in denen sich das Böse zeigt, ja aus diesen her begründen lässt, insbesondere aber solche näher zu benennen und durchaus bekannte „Selbstverständlichkeiten“ auf diesem Hintergrund neu zu betrachten. So werden auch die wesentlichsten Bezüge und Begründungen der Argumentationsstränge aus solchen allgemein zugänglichen Wissenschaften hergeholt. Vor allem aber soll, ganz im Sinne Karl Poppers, versucht werden, die oft schwer verständliche Sprache insonderheit der Philosophie etwas durchsichtiger zu machen. Dies erscheint gerade wegen der zunehmenden Normalität von politischen und wirtschaftlichen Handlungen – die üblichen kriegerischen und kriminellen werden weniger beachtet, weil doch eher bekannt -, die sowohl Menschen physische und noch mehr psychische Schmerzen bereiten, als auch ihre allgemein akzeptierten, ja garantierten Menschenrechte und ihrer daher kommenden Menschenwürde mit Füßen treten, geboten, sich erneut nachdrücklich mit diesem Thema zu beschäftigen, aber vor allem um dieses besser zu verstehen.
Wer sich heute zu
diesem Thema zu äußern beabsichtigt, vor allem wenn sein eigentliches Thema die
dem Bösen oft mit-gehende Banalität, heute noch öfter die immer deutlicher
erkennbare Normalität und Alltäglichkeit ist, muss sich in besonderer Weise um
unsere derzeitige gesellschaftliche Realität bemühen, denn diese liefert ja die
Gründe und Voraussetzungen für diese Umstände. Dies gilt heute in weit größerem
Umfange als selbst noch in einer nicht weit zurückliegenden Vergangenheit. Aber
wenn ma´u (Abkürzung für man/frau) diese Umstände von diesem Blickwinkel her
darstellen will, muss ma´u sich „warm anziehen“, wie schon Hannah Arendt in
ihrem Buch über Eichmann erfahren musste. Dies hat damit zu tun, dass hier
gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten in den Blick geraten, die in aller
Regel nie mit dem Bösen in Zusammenhang gebracht, bzw. unter diesem Aspekt
gesehen werden, vor allem nicht so gesehen werden sollen und daher mit allen
Mitteln verleugnet und meist auch bekämpft und daher umfassend verdrängt
werden. Wir werden noch sehen, in welchem Ausmaß dies gerade derzeit in diesem
Zusammenhang gilt. Es handelt sich nämlich hierbei insbesondere um die meist
übersehenen Ursachen, ebenso wie deren Folgen, wie sie sich von
gesellschaftlich vorgegebenen und daher erwünschten Entscheidungen und eben
dann durch diese motivierten Handlungen ableiten, wie sie sich im gleichen
Sinne als Auslöser und daher kommenden umfassenden Folgen schon exemplarisch
bei Eichmann gezeigt haben. Und es ist daher schon von Beginn an im Titel
angezeigt, dass solche Verhältnisse sich keineswegs vermindert, sondern im
Gegenteil umfassend vermehrt, ja geradezu normalisiert haben. Scheinbar haben
wir uns von der krassen Ausnahmesituation der KZs und Gulags so blenden lassen,
dass wir die eher „normalen“ Formen des alltäglichen Bösen gar nicht mehr
wahrnehmen, obwohl deren Folgen sehr wohl Formen angenommen haben, die zwar
nicht in ihrer konkreten Handlung und daherkommenden Folgen zu vergleichen
sind, in ihrer Zahl aber weit darüber hinausgehen. Es gilt daher mehr denn je
genauer hinzuschauen.
Kapitel I Das Böse
„…. es ist wie ein automatisch laufender Betrieb, wie eine Mühle, in der Getreide zu Mehl zermahlen wird und die mit einer Bäckerei gekoppelt ist. Auf der einen Seite kommt der Jude herein, der noch etwas besitzt, einen Laden oder eine Fabrik oder ein Bankkonto. Nun geht er durch das ganze Gebäude, von Schalter zu Schalter, von Büro zu Büro, und wenn er auf der anderen Seite herauskommt, ist er aller Rechte beraubt, besitzt keinen Pfennig, dafür aber einen Pass, auf dem steht: <Sie haben binnen 14 Tagen das Land zu verlassen, sonst kommen Sie ins Konzentrationslager>“1. Mit diesen absolut nüchternen, ohne jede Emotion vorgetragenen Sätzen, beschreibt Eichmann die Organisation, die er in Wien nach dem „Anschluss“ Österreichs eingerichtet hatte, um gemäß seines Auftrages die Juden schnellstmöglich – natürlich nicht bevor ma´u Sie Ihres Vermögens beraubt hatte – aus Österreich zu vertreiben. Dies war die Zeit, in der es noch keine „Endlösung“, also die systematische Vernichtung der Juden, gab. An anderer Stelle folgt dann seine Beschreibung der in diesem Amt tätigen Beamten: „Sie hatten keinen Kontakt, keinen inneren Kontakt zur Sache – also nur „zur Sache“, nicht zu den Menschen, mit denen Sie es hier zu tun hatten -. Sie waren bloße Büromenschen. Der Paragraph entschied, der Befehl entschied, das andere – also die Folgen Ihrer Handlungen – interessierte nicht“2.
Warum beginne ich dieses Kapitel und damit dieses Buch ausgerechnet mit diesen Sätzen, die doch vordergründig eine fast alltägliche Situation von Bürokratien – zumindest wenn sie gut, sprich zweckmäßig, also dem erwünschten Verwaltungszweck nach, organisiert sind – beschreiben? Ma´u könnte diese Sätze eben auf alltägliche Verwaltungsakte anwenden, wenn ma´u mal den speziellen Sachverhalt der damaligen Umstände etwas beiseitelässt. Aber ganz konkret gefragt: was ist an den obigen Sätzen dran, was sagen sie, wenn ma´u damit etwas typisch Böses und gar in ihm die unterstellte Banalität erkennen soll? Das Wichtigste, was dabei ganz deutlich auffällt, ist der Umstand der Normalität, ja geradezu Selbstverständlichkeit solcher „bösen“ Verhaltensweisen in Bürokratien. Und hierbei ist es völlig unerheblich, ob dies staatliche oder solche von Großkonzernen sind. Das Problem ist ziemlich schnell zu erkennen; eben weil diese Umstände so alltäglich sind, fallen sie uns gar nicht mehr in ihrer oft vorhandenen „bösen“ Wirkung auf. Aber ist es denn dann überhaupt gerechtfertigt, von hier ausgehend die Banalität, ja Normalität des Bösen aufzeigen und belegen zu wollen? Um dies zu können müssen wir uns zunächst anschauen, was eigentlich solches ist, das wir allgemein als etwas Böses verstehen. Erst dann können wir beurteilen, ob dieser erste Hinweis gerechtfertigt war, um dieses „Böse“ zu charakterisieren, oder nicht. Vor allem aber, ob es dann gelingt, seine Banalität und heutige alltägliche Normalität zu belegen. Dieses so näher charakterisierte Böse wird dann unser eigentliches Thema sein, wobei wir allerdings, wenn wir diese Diskussion, die ja schon seit mehr als 2000 Jahren geführt wird, wirklich verstehen wollen, zunächst bei den herkömmlichen Theorien zum Thema „Böses“ beginnen müssen. Zuvor muss ich aber noch eine Bemerkung vorwegschicken; da über dieses Thema schon unzählige Bücher verfasst wurden, wäre es einfach unsinnig eine weitere „allgemeine“ Ausführung anzufügen. Daher werde ich mich auf wenige wesentliche Hinweise beschränken, und diese dann meist mit einem der wichtigsten Vertreter dieser Ansicht in Verbindung bringen. Dies wird aber immer nur in der kürzest möglichen Form geschehen, also nur selten mit näheren Ausführungen. Der Zweck dieses Vorgehens liegt darin, dass ich dann im zweiten und vor allem vierten Abschnitt weitgehend eigene Sichtweisen auf dieses Thema anfügen werde, wobei ich mich aber umfassend auf zum Teil neuere zum Teil ältere, aber weitgehend nach wie vor übersehene Forschungen beziehe. In den anhängenden Literaturhinweisen sind darüber hinaus eine ganze Zahl weiterer Bücher aufgeführt, in denen ma´u bei Interesse weitere Ausführungen zu den angefügten Verweisen finden kann.
- Klassische Theorien des Bösen
Bevor ich mich aber konkret mit diesen Theorien beschäftigen kann, die ja historisch sehr schnell in abstrakte Begriffe „abglitten“, muss ich einige Vorbemerkungen vorwegschicken. Zunächst ist hier festzuhalten, dass die Gedanken, die sich Menschen vor den bei den Griechen einsetzenden Diskussionen über Umstände oder Gegenstände im Sinne des Bösen machten, sich diese auf real existierende Umstände und Verhältnisse des Lebens bezogen. Das Böse wurde damals nach weitgehend übereinstimmender Meinung von den Menschen selbst verursacht, und zwar dergestalt, dass sie selbst Handlungen begingen, die solche bösen Umstände und Verhältnisse diesen Menschen gegenüber zur Folge hatten. Ob dies dann Krankheiten, Unfälle, Unglücke allgemeiner Art, oder schädigende Umstände, die aus der Natur herkommen können – also schädliche Wirkungen durch das Wetter (Überschwemmungen oder Lawinen) oder Erdbewegungen (Steinschlag, Muren usw.) bis Erdbeben -, oder schädigende Handlungen von Personen anderen gegenüber waren, ist einerlei. Oder m.a.W., wie ma´u das Ganze von Beginn an wirklich verstand und interpretierte, war immer, und ist es bis heute, eine Frage der Sichtweise auf die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse, oder – um den Begriff von Castoriadis aufzunehmen – deren imaginären – also vorgestellten – Sicht auf sich und ihre Umwelt. Nochmals ganz deutlich; in der vor den Griechen liegenden Vergangenheit war es völlig selbstverständlich, solches an den Folgen von Handlungen der betroffenen Menschen selbst festzumachen. Sie wurden für ihr vorausgehendes Fehlverhalten bestraft. M.a.-W., das Böse in dem abstrakten Sinne, wie ihn die Griechen mit Hilfe der ab jetzt verwendeten Substantive zu denken begannen, (s.u.), kannte ma´u zuvor überhaupt nicht. Wie wir noch sehen werden hat diese neue Sicht entschieden mit dem heraufkommenden mentalen Denken und dessen Folgen zu tun3. Wir werden aber ebenfalls noch sehen, was das für weitere Folgen haben wird. Um dieses „frühere“ – also vor dem griechischen Denken -, eher persönliche, sprich an den jeweils Handelnden festgemachte Böse zu verstehen, bzw. sich zu erklären, spielten zunächst die Mythen und später Gedanken über „gute“ oder „böse“ Absichten und Reaktionen der Götter eine immer wichtigere Rolle. Noch davor waren es schon die bösen Absichten der Großen Göttin – meist im Sinne der Schöpferin der Natur verstanden -, der Ahnen oder der Geister. Allerdings muss ma´u hier deutlich betonen, dass die Vorstellungen über Götter und Geister für die frühen Menschen Teil ihres Verständnisses von Leben und Natur überhaupt waren. Oder anders ausgedrückt; alle diese „Wesenheiten“, die eben ihrerseits vom Stand des jeweiligen Denkens und damit des daher bedingten möglichen Welterklärens abhingen, sind und waren damit schon immer vom jeweiligen Entwicklungsstand der geistigen Evolution der Menschen (s.u.) abhängig.
Es gibt jetzt aber ein entscheidendes Dilemma. Die ab den Griechen einsetzenden neuen Denkmöglichkeiten, die ja ihrerseits die Voraussetzung des hier beginnenden philosophischen Denkens waren, konnten sich nur aus genau diesen neuen Möglichkeiten des Denkens heraus entwickeln. Ich habe daher lange überlegt, ob ich nicht zuerst diese Entwicklung darstellen soll. Der jetzt von mir eingeschlagene Kompromiss sieht so aus, dass ich zuerst diese ersten Entwicklungen des Denkens über das Böse darstelle, dann aber mit der Anmerkung s.u. auf das folgende Kapitel verweise, wo ich dann diese Entwicklungen näher beschreibe und ihre Auswirkungen benenne. Der Grund liegt darin, dass ich hier auch auf Möglichkeiten des griechischen Denkens eingehen muss, die erst in anderen Kapiteln erklärt werden können. Also jetzt ganz konkret; eine entscheidende Veränderung in diesem Prozess des Denkens über sich und die umgebende Natur setzte zuerst im egoischen Denken ein (s.u.). Da ma´u ab hier von sich her, also von seinem Ego her dachte, konnte, ja musste ma´u sich dann auch selbst gegenübertreten. M.a.W., dies ist dem Umstand geschuldet, dass ma´u sich ab jetzt Gedanken „über“ etwas außerhalb seiner selbst Liegendes machen konnte, da ma´u sich davon distanzieren konnte. Oder anders formuliert; der/die Denkende muss sich selbst „gegenüber“-treten können, sich sozusagen im Wasser oder Spiegel als zu Befragende/n sehen, vor allem aber sich als dieses „zu befragende Gegenüber“ verstehen können, was ja erst mit der Heraufkunft des mythischen und dann insbesondere des egoischen Denkens (s.u.) möglich wurde. Spätestens aber, als wir durch die Veränderung der Sprache (s.u.) in der effizienten Phase des heraufkommenden mentalen Denkens uns Gedanken und dann Theorien über Gut und Böse – was immer ma´u dann auch darunter verstand, was sich ja immer wieder in wesentlichen Bereichen und Sichtweisen änderte – machten, wurden diese jetzt „theoretisch“ eher als Abstraktum gedacht. Der Grund liegt darin, dass jetzt bei den Griechen aus dem legein (s.u.) die Fähigkeit zur abstrakten Be-Nennung als Substantiv hinzukommt, die eben erst durch die griechischen Philosophen hervorgebracht wurden, die mit Hilfe des sich entwickelnden mentalen Denkens begannen das „Wesen“ von etwas von dem real existierenden Umstand oder der konkreten Erfahrung zu trennen. Also konkret jetzt bezogen auf das Böse. Das persönlich „erfahrene“ Böse einer Krankheit z.B. ist gedanklich, insbesondere dann aber sprachlich etwas völlig anderes, als der Begriff eines Bösen „an sich“. Um dies aber zu können, setzt das Denken einen „räumlichen“ Sinn, eine dreidimensionale Sichtweise voraus, der dann dieses Gedachte räumlich „abgehoben“ und zeitlich ge-richtet verstehen kann. Was meint das? Wie eben erwähnt, begannen diese Gedanken zuerst in Griechenland mit den ersten „Philosophen“, also Männern, die sich „über sich und die Welt“ anfingen genau in diesem Sinne Gedanken zu machen, denn hier und in dieser Zeit begann das Denken „räumlich“ zu werden. Ma´u vergleiche hierzu einen der ersten Sätze, der dies zum Ausdruck bringt. So sagte Parmenides: „Denken und Sein ist dasselbe“. Hier sprach sich zuerst die umfassende Sicht – sehen ist ja immer räumlich zu verstehen – des Denkens auf das Sein aus. Wir sind hier am Beginn einer Entwicklungsphase des Denkens einer ahnenhaften perspektivischen – im Sinne der dritten räumlichen und daher auch zeitoffenen Perspektive – Denkweise, wie sie sich dann aber erst seit etwa dem 13. Jh. in Europa umfassend und endgültig als rationale ausbreitete. Neben dem Verdinglichen dieses Prozesses ist der Begriff des „zeitoffenen“ hier entscheidend, da die Begriffe Gut und Böse vor allem zukünftige Folgen, die ihrerseits auf vergangene Handlungen oder Gedanken bezogen waren, „im Auge“ haben, also ein Denken, das im vorausgehenden zyklischen Denken der mythischen Zeit noch nicht möglich war (s.u.). Im Zusammenhang mit Überlegungen zu einem gelingenden Leben formulierten dann vor allem Sokrates und insbesondere sein Schüler Platon und dessen Schüler Aristoteles solche Gedanken, die sie unter dem Begriff des „Guten“, oder gar des „absolut Guten“ darstellten, die im letzteren Falle eben verdinglicht in Richtung einer göttlichen Vorstellung verwiesen. Eines ist aber unbedingt zu beachten; diese Abstraktion von Gut und Böse hatte zur Folge, dass der frühere Bezug zu der handelnden Person im Laufe der Zeit Stück für Stück verloren ging. Der Grund für diese Veränderung in, bzw. durch die Sprache folgt aus folgender Überlegung in Bezug auf die hier einsetzende immer häufigere Verwendung von Abstrakta. Die Realität und das Schicksal aller Debatten um Abstrakta, die ja in aller Regel aus durch persönliche Erfahrung bekannte, aber eben darum ganz persönlich „bekannten“ Adjektiven herstammen, besteht zunächst und vor allem darin, dass sie sich in einem erheblichen Umfange „jenseits“ der gesellschaftlichen Realitäten bewegen. Das hat folgenden Grund. Adjektive sind ja letztlich immer an die Meinung des Menschen gebunden, der ein solches benutzt, während ein davon abgeleitetes Substantiv immer eine jetzt umfassende, immer gültige Aussage meint. Ich will dies an dem Beispiel wahr und Wahrheit kurz demonstrieren, wobei dies letztlich für alle solche Ableitungen gilt. Wenn ein Mensch sagt, das oder das sei wahr, dann geht jeder Zuhörer einer solchen Aussage davon aus, dass dies jetzt die Meinung dieser Person zu diesem Umstand oder Sachverhalt ist. Oder m.a.W., eine solche Aussage ist in ihrer Bedeutung immer personenbezogen. Wenn aber jemand den Begriff der Wahrheit benutzt, meint er/sie damit eine allgemein immer gültige Aussage. Wenn ma´u aber bedenkt, dass uns Menschen einfach keine immer und überall, also allgemein gültigen Wahrheitsaussagen möglich sind – siehe den Diskussionsstand zu diesem Thema seit Hume -, kann ma´u sofort erkennen, wo hier das Problem steckt. Das kann ma´u z.B. ebenso bei den Begriffen schön und Schönheit erkennen, aber letztlich bei allen Substantiven, die aus Adjektiven, in vielen Fällen auch bei solchen, die aus Verben gebildet werden. Auch hier ist es wichtig zu beachten, dass diese Praxis wohl vor allem von den Griechen begonnen wurde und zwar höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit der bei diesen beginnenden Unterscheidung von Sein und des Seienden, also wenn ma´u will von aus dem Sein „herausgehobenen“ Gegenständen oder Umständen. Diese Praxis wurde aber nicht ohne Grund von Martin Heidegger in seinem Buch „Sein und Zeit“ und weiteren deutlich kritisiert. Aber dies ist ein eigenes Thema, das uns hier zu weit abführen würde.
Ab jetzt streiten sich zunächst die Philosophen und dann bald auch die Theologen nur noch über diesen abstrakten Sachverhalt des Guten und dessen Bezug zum Bösen und seine nähere Definition – z.B. dann insonderheit in Bezug auf das Thema Sünde -. Der Bezug zu der eigentliche Handlung und dem Handelnden selbst, vor allem aber den Betroffenen, gerät dadurch immer mehr aus dem Blick und spielt erst wieder in jüngerer Zeit eine zunehmende Rolle. Und noch eine weitere Bemerkung ist nicht unwichtig um diese folgenden Diskussionen zu diesem Thema besser einordnen zu können; es ist unbedingt wichtig zu beachten, dass mit ganz wenigen Ausnahmen alle diese Männer entweder direkt aus den gesellschaftlichen Eliten herkamen, zumindest aber aus begünstigten, da nur diese überhaupt lesen, schreiben und studieren – wie immer dies zunächst vor sich ging ist dabei nicht entscheidend – konnten. Da die jeweiligen „Bilder im Kopf“ neben den Einflüssen der Gesellschaft allgemein, immer auch und vor allem eine Folge der je persönlichen Ontogenese sind, ist dieser Umstand zum besseren Verständnis der folgenden Diskussionen grundlegend entscheidend. Um das Gemeinte etwas flapsig auszudrücken: ein Blick auf bzw. aus der Gesellschaft „von unten“ ist immer anders als der „von oben“.
Es kann nun erneut keinesfalls hier die Absicht sein diese ganzen weiteren Entwicklungen näher aufzuzeigen, da es hierzu ja eine große Zahl von Büchern gibt. Aber es erscheint doch erforderlich einige Hinweise zu den Begriffen gut und das Gute zu machen, da diese erstens durchaus Unterschiedliches bedeuten, vor allem zweitens aber als die Gegenpole der dualen Sichtweise des mentalen Denkens über das Leben zum bösen und dem Bösen zu betrachten sind. Oder anders formuliert; als ma´u sich immer klarer darüber zu werde begann, was gut oder gar das Gute ist – im Sinne der jetzt entwickelten Definition und daherkommender Meinung darüber natürlich -, entstand selbstverständlich auch eine Vorstellung ihres Gegenteils, das ja immer auch existiert. Unter anderer Blickrichtung kann ma´u auch sagen, dass es zur Charakterisierung des Guten einer Rückbesinnung auf dessen Gegenteil bedurfte, um es eben deutlicher werden zu lassen. Was also meinen zunächst die Begriffe gut und das Gute?
Etymologisch betrachtet ist das Adjektiv „gut“ in der Form guot im Althochdeutschen erst im 8. Jahrhundert bezeugt, also über 1000 Jahre später, als seine ersten Beschreibungen in Griechenland auftauchten. Auch dieser Umstand hat mit der schon angedeuteten Entwicklung des Denkens zu tun, die ja weltweit zeitlich sehr unterschiedlich verlief. Seine Bedeutungsentwicklung führte von der ursprünglichen Grundbedeutung „passend“, „geeignet“, zu „tauglich“, „wertvoll“, „hochwertig“ und auf Personen bezogen „tüchtig“, „geschickt“, auch den sozialen Rang anzeigend „angesehen“, „vornehm“. In ethischer Verwendung bedeutete es schon im Althochdeutschen „rechtschaffen“ und/oder „anständig“ (teils Wik.). Es hat sich als ein Wort, das für Alles und Jedes in einem positiven Sinne zu Beschreibende in ein sog. Schwammwort entwickelt, das zwar einerseits solch positiv Gemeintes ausdrückt, aber eben in der Regel in seiner Bedeutung so allgemein ist, dass ma´u hinterher oft nicht wirklich weiß, was eigentlich ausgedrückt werden sollte. In einem Deutschseminar einer Hochschule sollen bei einem Versuch präzisere Begriffe zu finden, mehr als 800 solcher von den StudentInnen „gefunden“ worden sein. Während also das Adjektiv „gut“ eine Vielzahl von Bedeutungen hat, stammt das Substantiv „das Gute“ als das Abstraktum zu gut, wie eben schon angesprochen, zunächst aus der philosophischen Sprache, wobei sich dann insbesondere die sich im Mittelalter entwickelnde Theologie des gleichen Wortes in Sinngebungen, die sich auf Gott beziehen, bediente. Danach war eben Gott das „absolut Gute“ und wer sich an seinen Geboten orientierte, war damit automatisch gut. Wie wir noch sehen werden war und ist eine solche Sichtweise nicht nur Lehrmeinung, die natürlich als Dogma umfassende gesellschaftliche Wirkungen im Denken der Menschen entfaltete, bedeutet aber vor allem in Bezug auf das wirkliche Verhalten der Menschen darüber hinaus eher Hoffnung als Wirklichkeit. M.a.W., da dieses „Gute“ Gegenstand der abstrakten Diskussionen der Theologen war, hatte es weder viel mit ihrem eigenen Verhalten, aber schon gar nichts mit dem der Menschen allgemein zu tun. Dieser Hinweis ist wichtig, weil sich ja schon seit einiger Zeit zunehmend heftige Kritik an der Theologie und dann besonders der Philosophie aus genau diesem Grunde zu regen beginnt. Ma´u wirft darin sowohl der Theologie, dann vor allem aber der Philosophie vor, durch diese abgehobenen Wortgefechte, die ja über Jahrhunderte geführt wurden, das eigentlich gesellschaftlich so reale Problem des Bösen regelrecht zum Verschwinden gebracht zu haben. An diesem Vorwurf ist einiges dran, wie sich noch zeigen wird.
Das Gute kommt inzwischen natürlich auch im allgemeinen Sprachgebrauch vor. Auch hier ist er zwar immer noch ein eher philosophischer Begriff, ist aber in dieser allgemeinen Benutzung gewöhnlich eine meist ziemlich unscharfe Bezeichnung für den Inbegriff oder die Gesamtheit dessen, was zustimmend beurteilt wird und als erstrebenswert gilt. Es steht noch am ersten für ein höchstrangiges Ziel eines Menschen; z.B. für das in einer Gesellschaft unbedingt Wünschenswerte und als richtig Erachtete, das durch entsprechende Handlungen verwirklicht werden soll. Dass solches „wünschenswerte“ Verhalten je nach gesellschaftlich gültigen Vorstellungen und insbesondere Ideologien oft das genaue Gegenteil bewirkt – also eher „das Böse“ -, dies zu zeigen ist ein Ziel dieses Buches. Betrachtet ma´u sich aber diese Umstände mit etwas größerer Distanz, kann ma´u auch sagen, dass diese Begriffe in direktem Zusammenhang mit dem zu sehen sind, was wir üblicherweise als Ethik und/oder Moral verstehen. M.a.W., die Begriffe gut und das Gute bezogen sich in der Vergangenheit mehr noch als heute auf diese gesellschaftlich erwünschten ethischen und/oder moralischen Verhaltensweisen, haben aber diese dominante Position in diesem Zusammenhang heute weitgehend verloren (s.u.).
Es sei aber nicht unerwähnt, dass auch das Wort Gut, oder Güter aus dem gleichen Sprachstamm herkommt. Etwas flapsig könnte ma´u also sagen, dass es immer „gut“ sei, bei entsprechenden Bedürfnissen ein „Gut“ zu haben, das mir diese Bedürfnisse befriedigen kann und damit eben etwas „Gutes“ ist. Dieser Umstand ist nun keinesfalls nur eine kleine Randnotiz, geht doch das griechische agathos = gut auf einen wesentlich anderen Bedeutungszusammenhang zurück, als das bisher Dargestellte vermuten lässt. So war bei Homer ein besonders erfolgreicher Krieger agathos, also ist hier „gut“ im Sinne von Tapferkeit und Tüchtigkeit und daraus herkommendem Erfolg und Nützlichkeit gemeint. Es ist also unbedingt wichtig darauf zu verweisen, dass eine moralische Qualität zunächst nicht notwendigerweise zu diesem Begriff gehörte. Erst unter dem Einfluss der Philosophie erhielt agathos die spezielle Bedeutung „sittlich gut“, wobei allerdings die Nützlichkeit als mitgegebene Bedeutung weitgehend erhalten blieb, eben genau der Umstand, der oben mit der Bemerkung in Bezug auf die gegebene Nützlichkeit von Gütern angesprochen wurde. Es sei noch kurz der Umstand erwähnt, wie dies dann in Rom weiterging, da dieser Umstand ja speziell für die sich entwickelnde Kirche wichtig war. In der lateinischen Sprache wurden die Wörter bonus = „gut“ und bonum = „das Gute“, auch „das Gut“ analog zu den griechischen Wörtern agathos und to agathon verwendet. Auch hier ging es im ursprünglichen und allgemeinen Sprachgebrauch um Tauglichkeit, Nützlichkeit und Tüchtigkeit, aber auch hier in der Philosophie speziell um das sittlich Gute, das ja dann von der katholischen Kirche weitgehend in diesem Sinne übernommen und besonders hervorgehoben wurde.
Bevor wir aber zu dem Bösen, dem eigentlichen Thema dieses Kapitels kommen, sei gerade im Zusammenhang mit den letzten Bemerkungen über die Bedeutung der Nützlichkeit im Begriff des Guten noch eine kurze Bemerkung angefügt. Da ja im modernen, insbesondere wirtschaftlichen Denken die Nützlichkeit, auch und gerade in Sinne von Leistung und Erfolg die zentrale Position in unserem allgemein gesellschaftlichen Denken einnimmt, ist unschwer zu erkennen und zu verstehen, warum hier eine klare Verschiebung der Bedeutungsinhalte von „gut“ von der moralisch-ethischen Seite so umfassend auf diese Seite der marktbedingten Nützlichkeit zu beobachten ist. Es ist daher auch klar eine Abschwächung, ja fast bis zum zeitweiligen totalen Verlust moralischer Denk- und Verhaltensweisen zu erkennen. So schreibt ja auch Milton Friedman, einer der beiden Obergurus des Neoliberalismus in seinem Buch „Kapitalismus und Freiheit“ absolut deutlich und daher eben auch sehr bezeichnend: „Es gibt wenige Entwicklungstendenzen, die so grundsätzlich das Fundament unserer freien Gesellschaft untergraben können, wie die Annahme einer anderen sozialen Verantwortung durch Unternehmer als die, für die Aktionäre ihrer Gesellschaft so viel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften“4. M.a.W., die soziale Verantwortung eines Menschen – auch ein Unternehmer oder Manager ist ja ein Mensch – ist dann besonders „gut“ erfüllt, wenn er seinen Aktionären gegenüber seine „Nützlichkeit“ im umfassenden Steigern von Gewinnen für sie nachweist. Hier haben wir einen ersten Hinweis, wie sich eine bestimmte Benutzung des Wortes gut sehr wohl in böse Folgen verwandeln kann. Das folgt daraus, dass praktisch völlig uninteressant ist, welche ethischen und moralischen, vor allem aber sozialen Folgen aus dieser „guten“ sprich „nützlichen“ Verhaltensweisen entstehen. Ich erinnere an das Eingangszitat. Wir werden uns dieser Sichtweise auf die gesellschaftlich verbindlichen Werte, die ja Friedman in diesem Buch gleichfalls nachdrücklich einfordert und auf seine spezifische Weise beschreibt, noch umfassend annehmen müssen.
Bevor wir uns nun endgültig dem Bösen zuwenden können, muss ich noch einen weiteren kurzen Einschub anbringen. Ich denke, dass jederma´u zustimmen kann, dass unsere „Welt“ – also hier unsere menschlichen Gemeinschaften und Beziehungen gemeint – insbesondere eine solche der Relationen ist. M.a.W., alles ist relativ in Bezug auf sein Gegenteil. All unsere Verständnismöglichkeiten sind daran gekoppelt. Ob etwas groß ist, können wir nur im Vergleich zu etwas Kleinem erkennen. Das gleiche Verhältnis erkennen wir bei schön – hässlich, dick – dünn, usw. Damit ist aber eben auch das jeweilige Verhältnis von gut und böse zu verstehen. Nur etwas Gutes gibt uns den Maßstab für etwas Böses, aber eben auch umgekehrt. Diesen Umstand gilt es in jedem Falle zu beachten und im Hinterkopf zu bewahren, da wir in jedem Falle darauf zurückkommen müssen, wenn wir uns und unsere derzeitige Situation als Menschheit insgesamt verstehen wollen. Daher ist es aber nun völlig selbstverständlich, dass auch die philosophische Bewusstwerdung des Bösen im Sinne einer deutlichen Beobachtung und von daher dann ausgehenden Zuschreibung von Umständen und Handlungen auf die Erkenntnis, bzw. Wahrnehmung einer dem Guten entgegengesetzten Verhaltensweise einhergeht. Dass es hier bei den Menschen allgemein eine recht klare Vorstellung böser Handlungen ihnen gegenüber gab, ist völlig selbstverständlich, hat aber wenig mit den philosophischen zu tun. Diese philosophische Sicht entstand bei den Vorsokratikern im Zuge einer ganz allgemein beobachteten, bzw. behaupteten Dualität des Lebens und der Realität schlechthin, also letztlich eine erste Ahnung der Dualität des sich entwickelnden mentalen Denkens. Es war Pythagoras, der diesen Grundsatz einer allem zugrundeliegenden Dualität wörtlich zum Ausdruck brachte, wobei er wahrscheinlich vom persischen Zoroastrismus beeinflusst war, wie dies rund 600 Jahre später im Manichäismus noch deutlicher wird. Hier werden diese Prinzipien des Guten und Bösen von je einem Gott – diese Lehre enthält den Glauben an zwei Götter, den guten Ahura Mazda und den bösen Ahriman, die sich ständig bekämpfen – verkörpert. Allerdings ging ma´u im Gefolge des Pythagoras darüber hinaus, indem ma´u als eine Art Grundlage der Lehre 10 – dies war den Pythagoreern eine heilige Zahl – solcher dualen Gegebenheiten im alltäglichen Leben festschrieb – also gut böse, klein groß, dick dünn usw.
Betrachten wir uns nun die Entwicklung des Begriffs des Bösen, wie er sich in der Philosophie entwickelte. Auch hier wollen wir nicht diese ganze Entwicklung nachvollziehen. Eine recht gute Darstellung finden Sie z.B. bei Walter Simonis in „Schmerz und Menschenwürde“. Wichtig ist allerdings darauf zu verweisen, welche grundlegenden Schwierigkeiten ma´u von Beginn an hatte und irgendwie bis heute hat, den „Ort“, oder die Herkunft und den Ursprung, oder m.a.W. die Metaphysik dieses „Bösen“ zu benennen. Wie eben schon erwähnt versuchte es Zarathustra, wohl der Begründer des Zoroastrismus, indem er dieses Böse, bzw. dessen Ursprung und damit Herkunft einem „eigenen“ Gott zuschrieb. In dieser Zuschreibung kann ma´u sofort erkennen, wie umfassend wichtig, ja dem Leben und der Schöpfung überhaupt vorausgesetzt ma´u dieses Böse ansah. M.a.W., ab hier war das Böse auch spirituell so wichtig wie das Gute. Aber dies blieb keineswegs immer so, ganz im Gegenteil. Der erste, der dieser Sichtweise einer dem Guten gleichgesetzten Sichtweise auf das Böse grundlegend widersprach, war Sokrates. Seine Argumentationslinie verläuft wie folgt. Hier sei kurz vermerkt, dass wir hier das naturhaft Böse (s.u.) außen vor lassen. Es geht also zunächst nur um „das Böse“, das ein willensbegabtes Geschöpf, also der Mensch, tun kann. Sokrates ist nun absolut davon überzeugt – eine Meinung die einerseits aus dem sophistischen Denken herkommt und die andererseits ab dann allgemeines Grundaxiom allen weiteren abendländischen Denkens zu den Themen von Gut und Böse sein wird -, dass „kein einsichtiger Mann daran denkt, es fehle irgend ein Mensch (tue also irgendetwas Böses) aus Absicht, oder begehe etwas Schändliches, oder Schlimmes aus freier Wahl“5. M.a.W. , es sei nicht nachzuvollziehen, dass jemand das Böse aus eigener freier Wahl tun würde, denn jeder vernünftige Mensch kann für sich und die Gesellschaft nur das Gute wollen. Oder mit den Worten Simonis´ ausgedrückt: „So <subjektiv> und damit <relativ> Gut und Böse in der <Natur> stets sein mögen, so ist doch keine <Natur> so geradezu pervers, dass ihr Wollen für sich etwas ihr selbst als schädlich, böse, hässlich, falsch Erscheinendes wollte“6. Warum tun aber so viele Menschen genau dies? Nach der Überzeugung des Sokrates entstammt dies ihrem Unwissen, oder gar ihrer Dummheit, oder in mancher Sicht von damals – übrigens auch von Platon z.B. – aus ihren körperlichen Begierden und Gelüsten und ihren Schwächen diesen gegenüber. Solche Handlungen wären danach schlicht „irrtümlich“, besser noch, Folge eines falschen Bewusstseins, denn solche Menschen sind ja selbst bei einer „falschen“ Handlung überzeugt das Richtige zu tun.
Es ist von da an das große Problem des abendländischen Denkens bis heute, zu verstehen und daher auch zu erklären, warum so viele Menschen trotzdem immer wieder Böses tun. Von Sokrates bis Kant glaubte ma´u in der Vernunft die entsprechende Voraussetzung und Fähigkeit im Menschen zu haben, die ihn/sie befähigen könne und bei entsprechender Erziehung auch würde7 das zu erkennen, was für ihn/sie und die Gesellschaft das „Richtige“ sei, um danach gut zu handeln. Es wird sich noch zeigen, dass eine solche Auffassung eine „Rechnung ohne den Wirt“, also den konkreten einzelnen Menschen darstellt. Oder m.a.W., Denken, also die Anwendung der Vernunft, ist erstens direkt abhängig von dem Entwicklungszustand der jeweiligen individuellen geistigen Fähigkeiten und Möglichkeiten in Bezug auf die gelebte Weltsichtebene oder der Bewusstseinsstruktur (s.u.), aber vor allem auch des daher bedingten gesellschaftlich geschichtlichen Imaginären8, was andere wiederum als gesellschaftliche Mythen benennen. Es ist aber auch zweitens abhängig von den Folgen der jeweiligen Ontogenese, also allen Folgen aus den Erziehungs- und sonstigen Verhaltensvorgaben, angefangen in den Familien und den folgenden Erziehungsinstanzen – zumindest seit ihrer Existenz – , die ihrerseits von der jeweiligen Gesellschaften und den in ihnen je speziell geprägten „Bildern im Kopf“ jedes einzelnen Menschen (s. erneut u.) geprägt und daher vorgegeben sind. Diese Zusammenhänge sind bis heute entweder immer noch weitgehend unbeachtet, oder sie werden sogar mit allen Mitteln der Ideologien und der Propaganda bekämpft. Wir beschäftigen uns ja ausdrücklich und ausführlich damit gerade wegen ihrer umfassenden Bedeutung insbesondere auf das hier angesprochene Problem.
Der zweite entscheidende Entwicklungsstrang des abendländischen Denkens über die Philosophie hinaus über das Böse, seine Herkunft und die Gründe bösen Handelns entstammen den sich entwickelnden Großreligionen, allerdings, wie ma´u gut erkennen kann, ganz in der Fortführung des philosophischen Ansatzes. Hier vollzieht sich auch diese in abstrakten Diskussionen und Streitereien. Auf den Zoroastrismus wurde schon verwiesen. Für uns wichtiger ist aber natürlich das AT und die in diesem begründeten Religionen, des Judentums, des Christentums und des Islam. Aber auch hier nur einige wenige wichtige Hinweise. Der Gott des AT ist zunächst der absolut allmächtige Schöpfergott. Aus den Göttern wurde Gott, (Jean Gebser). Dieser ist aber gerade in dieser Darstellung „ein eifersüchtiger Gott“, wie er „sich selbst“ im AT benennt, der als dieser Gott eine Menge „böser“ Dinge tut. Genaugenommen ist die alttestamentale Gottesdarstellung das genaue Abbild eines absoluten damaligen Gewaltherrschers, vergleichbar den Pharaonen, oder den assyrischen Großkönigen, die ja Israel in seiner damaligen Geschichte „kennengelernt“ hatte. In unserem Zusammenhang wichtig ist aber einerseits die hier dargestellte Erschaffung der Menschen, als auch die Darstellung des „Sündenfalls“. E. Drewermann hat dazu ein dreibändiges Werk geschrieben, in dem er diesen Vorgang unter der Sichtweise der Theologie, der Psychoanalyse und der Philosophie gerade im Hinblick der darin aufgezeigten „Strukturen des Bösen“ darstellt. Bekanntlich stellt ja gerade dieser sog. Sündenfall sowohl für Paulus, vor allem aber Augustinus – siehe seine Erbsünden- und doppelte Prädestinationslehre – das Zentral- und Auslösungsereignis des menschlich und moralisch Bösen dar. In diesem Vorgang aber – also dem Sündenfall – kommen zwei wichtige zutiefst menschliche Möglichkeiten zum Vorschein, die jetzt sowohl für Augustinus, als auch für Drewermann in der Diskussion um das Verständnis des Bösen, bzw. seiner Herkunft bis heute eine entscheidende Rolle spielen. Da wäre auf der einen Seite die Rolle des freien Willens von Adam und Eva, der es ihnen ermöglichte, ja sie dazu veranlasste sich gegen das Gebot Gottes zu stellen – siehe insbesondere Augustinus. Für Drewermann ist es hingegen eher der für ihn damit einhergehende Gottesverlust des Menschen, der in diesem Vorgang dargestellt wird. Für Drewermann ist aber dieser sog. Sündenfall andererseits ein mythologisch dargestellter entscheidender Schritt hin zur Erkenntnisfähigkeit der Menschen. Der Apfel, den die beiden aßen, stammt ja vom Baum der Erkenntnis. Die Fähigkeit des Erkennens ist aber auch die Voraussetzung diesen Verlust zu erkennen, wodurch er eben im Menschen auch Angst erzeugen kann. Drewermann: „Die Bewusstwerdung ist notwendig ein Akt des Bösen (sich gegen den gutmeinenden Papa stellen) und die Entfaltung des Bewusstseins selbst gewinnt notwendig den Charakter des Bösen, wenn die Bewusstwerdung und die Entfaltung des Bewusstseins notwendig mit der Entwicklung von Angst verbunden ist; unabhängig von der Angst ist das Böse weder im Akt der Bewusstwerdung noch in der Selbstentfaltung des Bewusstseins notwendig; erst in der Angst kann der Geist nur in der Setzung und Anerkennung seines radikalen <Andersseins> zu sich selbst zurückfinden“9. Wir werden noch sehen, dass diese Positionen noch sehr zu modifizieren sein werden.
Eine entscheidende Wende in all diesen Sichtweisen entsteht durch das NT. Nochmals kurz die Sicht der Antike. Seit Pythagoras hatte sich im allgemeinen abendländischen durch das sich entwickelnde mentalen Denken der fundamentale Dualismus und damit Antagonismus zwischen Gut und Böse festgesetzt. Da aber der Kosmos aus der Schöpfung der guten Ideen des „absolut Guten“ – siehe Platon – hervorgegangen war, konnte dieser Antagonismus nicht „gleichberechtigt“ sein. Oder m.a.W., das Gute war bei gutem Willen allemal stärker als das Böse – für Plato absolut, siehe das Höhlengleichnis und „Der Staat“ -, denn weder der Kosmos noch die Menschen wollen sich absichtlich durch böses Handeln schädigen. Im biblischen, insbesondere dem neutestamentlichen Denken geht es aber nicht mehr um den Kosmos, sondern um den persönlichen Gott, dem aber ab jetzt nicht nur ein Mensch, sondern auch der Teufel gegenübersteht, den ja im Grunde das NT „erfand“10. Zunächst ist dieser Gott nach den Worten Jesu der all-liebende und all-verzeihende Gott-Vater – siehe z.B. das Gleichnis des verlorenen Sohnes –, aber auch der Vater, der seinen Sohn geopfert hatte, um uns von unseren Sünden zu befreien. Mit dem Begriff des Teufels und ganz besonders der Sünde kommt nun ein ganz neues Moment in die Diskussion, die ja spätestens seit Augustinus zumindest im Westen eh nur noch von der Theologie geführt wird, in der jetzt nicht mehr das Böse, sondern der Teufel und die von diesem initiierten Sünde die zentrale Rolle spielt. Ab jetzt steht der Mensch angeblich mit dem Teufel nicht mehr dem Kosmos gegenüber sondern eben Gott. Dies führt aber zu einem neuen, verschärften Dualismus. „Nicht zu einem allgemeinen, kosmologisch-metaphysischen und physischen Dualismus, sondern zu einem <existentiellen Dualismus> des göttlichen Willens hier und des menschlichen Willens, sofern er (durch den Teufel verleitet) ungehorsam, ungläubig dem Willen Gottes widerstrebt, dort“11. Damit wird aber auch das Böse immer mehr zu einem rein menschlich-moralischen Bösen, denn selbst das natürliche Böse – z.B. Krankheit oder schädliche Naturkräfte – wird ab jetzt durch die Theologie als Strafe für Sünde gerechtfertigt. Aber Moment; die Geschichte des Job zeigt doch etwas anderes, hier wird doch unter Einschaltung des Teufels bzw. dessen „Vorschlag“ der „Gerechte“ betraft? Gerade von hier aus ist es von daher gesehen nicht von ungefähr, dass ab jetzt eine ganz neue Seite in dieser Diskussion eine immer wichtigere Rolle spielt, die der Theodizee nämlich. Theodizee meint zunächst „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“. Gemeint sind verschiedene Antwortversuche auf die Frage, wie das Leiden in der Welt vor dem Hintergrund zu erklären sei, dass Gott einerseits allmächtiger Schöpfer, andererseits aber absolut gut sei. Dazu kommt noch, dass er angeblich „boshaft“ genug sein kann, einen „guten Menschen“ zu versuchen. Jederma´u kennt die Frage eines vom Schicksal „geschlagenen“ Menschen, „warum ausgerechnet ich“? Ganz konkret geht es hier um die Frage, warum Gott das Leiden zulässt, wenn er doch die Allmacht und die Güte besitzt, oder besitzen müsste – nach der allgemeinen Lehre der Kirche zumindest -, das Leiden zu verhindern. Der Begriff Theodizee geht zwar zuerst auf Leibnitz zurück, aber inhaltlich spielt er schon sehr früh eine Rolle, z.B. im Streit zwischen Augustinus und Pelagius, bzw. Julianus von Eclanum, wird aber in der Moderne entscheidend (s.u.).
Spätestens seit Augustinus nimmt nun in der Theologie und damit der öffentlichen Wahrnehmung, die ja ab jetzt weitgehend von der Kirche bestimmt wird, das Thema Teufel, Sünde und damit nur noch im Hintergrund das Böse eine absolut dominante Rolle ein. Dabei wird dem „natürlich Bösen“ – also angefangen von Krankheit, über Unfälle, allgemeines „Unglück“ bis hin zu schädigenden Folgen der Natur, also Wetter oder gar Erdbeben – eine immer wichtigere Rolle beigelegt, dient es doch der Kirche umfassend als „Beleg“ der „Wachsamkeit“ Gottes im Sinne der Strafe für „böse“ Taten, bzw. den Sünden der Gläubigen. Aber ganz so einfach ist das natürlich gerade bei Großereignissen solcher Art, wie besonders heftiger Naturkatastrophen nicht. So hatten da sicher schon früher manche Menschen ihre Zweifel, insbesondere dann, wenn sie sich ihrer Meinung nach umfassend an die Gebote Gottes gehalten hatten. Die Kirche argumentierte dann zwar lange im Rückbezug auf Augustinus mit der allgemeinen vom Teufel hervorgebrachten Verderbtheit der Menschen allgemein als Begründung solcher Vorfälle, die eben dann auch die „Gerechten“ zu ertragen hätten. Das begann sich aber spätestens in der beginnenden Neuzeit zu ändern, als erstens diese Positionen der Kirche selbst immer mehr in die Kritik gerieten – siehe auch die Reformation, die ja hier eine ihrer Wurzeln hat -, als aber zweitens immer umfassender allgemeine Kenntnisse über die Wirkursachen innerhalb der Natur und damit deren Katastrophen bekannt wurden. Dadurch wurde dieses Thema in der öffentlichen Wahrnehmung immer wichtiger, aber nicht als Strafe Gottes, sondern eben als ein Naturereignis an sich. Ein besonders gutes Beispiel ist das besonders heftige weil absolut vernichtende Erdbeben von Lissabon 1755. Wir sind hier in der Phase, in der sich die Philosophie seit etwa dem 13. Jh. – siehe z.B. Duns Scotus – so Stück für Stück aus der Theologie zu befreien begann. Und gerade dieses Ereignis von Lissabon spielte in ihrer weiteren Verselbständigung des Denkens gegenüber der Theologie eine nicht unwichtige Rolle, was die Philosophin Susan Neiman in ihrem Buch „Das Böse denken“ veranlasste dies deutlich hervorzuheben. Wir haben also mit der beginnenden Moderne ab dann eine erneute Verschiebung, ma´u könnte auch sagen Rückwendung bei diesem Thema, von der Sünde weg, wieder hin zum Bösen.
- Aufklärung und Moderne
In unseren Zusammenhang ist es jetzt besonders wichtig sich darüber bewusst zu sein, dass alle Debatten um das Gute und Böse sich von Beginn an bis heute, mit wenigen Ausnahmen (s.u.), ausschließlich in den oberen Klassen bewegen. Das kann ma´u besonders deutlich an den Personen erkennen – mit wenigen Ausnahmen, wobei wir gleich noch auf zwei besonders wichtige näher eingehen -, die die entscheidenden Rollen spielen. Dieser Umstand führte und führt immer noch in der Regel dazu, dass sie sich von den persönlichen Erfahrungen von betroffenen Menschen absetzten und daher meist „abstrakt“ blieben, bzw. immer mehr wurden und bis heute sind. Die absolute Mehrheit der Menschen, also insbesondere die unteren Schichten in den betroffenen Gesellschaften, bekamen und bekommen davon praktisch überhaupt nichts mit. Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Debatten überhaupt keinen Einfluss auf diese Gesellschaften allgemein gehabt hätten. In einem gewissen Sinne sind sie ja Teil des Imaginären dieser jeweiligen Gesellschaft, also den „Bildern und Bedeutungen“ an denen sich die jeweiligen Gesellschaften orientieren. Wenn sie dann darüber hinaus auch noch als dogmatisierte Normen der Gesellschaft vorgegeben werden – ma´u vergleiche das Thema der 10 Gebote und ihr Umgang damit in der Kirche, siehe insbesondere die Beichte -, wirken sie sich natürlich umfassend im Verhalten und damit den Verhältnissen zwischen den Menschen aus. Ob diese jeweils alle Erklärungen oder gar Begründungen von „Sünde und Schuld“ nachvollziehen können, ist völlig unerheblich. Es ist ihre von der Kirche vorgegebene tägliche Realität, an der sie sich orientieren, genauer muss ma´u sagen, zu orientieren haben. Dass auch hier die unteren Schichten weder gefragt werden oder gar wurden, noch wissen „wie ihnen geschieht“, ist ebenfalls bis heute weitgehende Realität. Wie sieht dies aber für diejenigen aus, die diese Debatten führten und bis heute führen? Hat sich daran Grundsätzliches geändert? Eigentlich zunächst innerhalb der Kirche nur wenig, dann aber gründlich, zumindest in den Kreisen, die eben diese Debatten in der Neuzeit führten. Dies hing mit dem sich entwickelnden Individualismus und der Heraufkunft der rationalen Weltsichtebene, bzw. der defizienten Phase des mentalen Denkens hin zum Rationalen zusammen. Allerdings natürlich nicht abrupt, sondern nur allmählich, denn die Kirche und ihre Lehren blieben den Menschen ja nicht nur eine rein äußerliche Sache, sondern war und blieb lange auch der Glau-be der geistigen Eliten. M.a.W., von Beginn an, also ab dem ausgehenden Mittelalter, war die philosophisch- wissenschaftliche Diskussion zunächst eine solche, in der das Thema des Bösen immer auch mit einem Blick auf die damit verbundene Sicht auf Gott, oft auch unter Rückbezug auf den Teufel geführt wurde. Also das, was wir ab jetzt auch offiziell mit dem Begriff der Theodizee verbunden beobachten können. Allerdings blieb ein Umstand lange erhalten; Aussagen hierzu blieben immer mehr oder weniger ein Gegenstand der Positionierung eines jeweiligen Philosophen, heute manchmal auch noch von Soziologen. Konkrete Wirkungen auf das allgemeine Leben hatten diese Debatten selten, wobei sie aber in jüngerer Zeit zunehmend Teil der die gesellschaftlichen Verhältnisse erklärenden, meist aber verschleiernden Ideologien darstellen. Dies gilt interessanterweise gerade auch von Beginn an für den Kapitalismus. Aber darauf kommen wir später zurück.
Also nochmals ganz konkret; die Diskussion der beginnenden Moderne um das Thema des Bösen entstand zunächst aus der immer umfassenderen Auseinandersetzung der Philosophie und Wissenschaft mit der Theologie und hier in besonderer Weise mit Fragen zur Theodizee. Im Folgenden wollen wir uns ganz kurz mit einigen der hierbei vertretenen wichtigsten Positionen beschäftigen, wobei wir uns an der verlaufenden Zeit orientieren. Interessanterweise begannen diese über Jahrhunderte gehenden Auseinandersetzungen zwischen der Kirche und der sich entwickelnden Wissenschaft mit einer Äußerung eines Außenseiters. Alfons X., seit 1252 König von Kastilien, war ein Mann, der sich nicht den üblichen Vergnügungen seiner „Zunft“ in seiner Zeit hingab, nämlich der Falkenjagd und der Hurerei. Alfons erfüllte der Drang nach Wissen. So ließ er gelehrte Juden und Araber an seinen Hof kommen – die es damals ja in Spanien noch in großer Zahl gab -, die ihm astronomische Tafeln erstellten, mit denen er sich im Gespräch mit diesen Gelehrten beschäftigte. Und bei irgendeinem dieser Gespräche soll er folgenden Satz gesagt haben: „Hätte ich bei der Schöpfung in Gottes Rat gesessen, würde vieles besser geordnet worden sein“. Ma´u bedenke; wir sind im 13. Jh. Natürlich hat dieser Satz quer durch Europa in der gesamten Kirche einen jahrhundertelangen Aufschrei verursacht. Ma´u stelle sich vor, Gottes Allwissenheit und Allmacht von einem kleinen König kritisiert, noch nicht mal einem Gelehrten, geschweige denn Theologen. Das war Gotteslästerung. Und diese Kritik richtete sich ja indirekt auch gegen die Kirche, die Gottes Schöpfung, also die Welt und das diese umgebende Universum immer als absolut perfekt darstellte. So etwas geht ja gar nicht. Es soll hier nicht weiter auf diese teils fast belustigenden – so wurde er entgegen der historischen Tatsachen „vom Blitz erschlagen“, oder von einem Engel zur Buse angehalten – Folgen eingegangen werden. Wichtig ist aber, dass dieser Vorfall rund 300 Jahre später immer noch in den wissenschaftlichen Auseinandersetzungen unterschiedlich kommentiert wurde, je nach Standpunkt des Autors, entweder als Verurteilung, oder Belobigung. Wir werden ihnen gleich begegnen.
Ein weiterer Aspekt ist hier wichtig beachtet zu werden. Es gibt keine historische Entwicklung, die sozusagen von Himmel fiele. So gab es auch in der in der Neuzeit beginnenden „Absetzung“ der abendländischen Philosophie von der Kirche bzw. Theologie einige frühere Ansätze, allerdings innerhalb der Kirche selbst, nämlich von Theologen die diese vorbereitete. Zu erwähnen sind hier mindestens Roger Bacon, der im 13. Jh. als einer der ersten praktische Versuche als Vorläufer späterer Forschungen betrieb, dann Duns Scotus, ebenfalls 13. Jh., der gegen zu starke Verknüpfungen von Vernunft und Glaube argumentierte und W. v. Ockham 14. Jh., ein Logiker und Sprachforscher, auf den die Überzeugung zurückgeht, dass Theorien keine „abbildende“ Beschreibung der Realität sind, sondern bestenfalls Modelle, und Begriffe sind nach ihm keine Abbilder der Wirklichkeit, sondern nur Zeichen, die auf Wirkliches verweisen. Es ist übrigens mehr als interessant, dass selbst heute noch einige dieser Positionen Gegenstand von Auseinandersetzungen sind, da sie ja meist auf Abstrakta bezogen sind und die in diesen enthaltenen Unterschiede von Meinungen sind praktisch nie endgültig zu klären (s.o.). Es ist auch keineswegs verwunderlich, dass alle diese Menschen aufgrund ihrer Äußerungen mit der Kirche Probleme bekamen und teils lange dafür bestraft wurden, da sie meist der offiziellen Lehrmeinung der Kirche widersprachen. Dem ersten der eigenständigen Philosophen, dem wir uns kurz etwas näher zuwenden wollen, ist René Descartes (1596-1650), der erste wirklich bedeutende Philosoph der Neuzeit – bezogen auf seine Wirkung gemeint -, denn sein Denken ist eine der entscheidendsten Begründungsvoraussetzungen der sich immer deutlicher entwickelnden Naturwissenschaft. Er ist der Begründer des reinen Rationalismus und Positivismus – siehe seine „Teilung“ der Wirklichkeit in res cogitans bzw. res extensa, also Geist und Materie -. Er vertritt eine Erkenntnistheorie auf der Grundlage schrittweiser Analyse und rein logischer Reflexion und eine Ethik des Pflichtbewusstseins, und zwar bezogen auf die gültigen gesellschaftlichen Normen und der darin vorgegebenen Moral. Seine Metaphysik geht zwar von der Existenz eines vollkommenen Schöpfer-Gottes aus, den er übrigens auch logisch beweisen wollte, was ihm allerdings nicht gelang, aber von der Kirche hält er in diesem Zusammenhang wenig, was ihm natürlich heftigste Kritik und das Verbot seiner Werke von deren Seite eintrug. Besonders wichtig wurde seine Stellung zur Natur in Richtung einer erklärenden Physik. Für ihn ist die Natur zwar gottgegeben, aber sie enthält allgemein gültige Gesetze, die wir Menschen erkennen können und die es uns erlaubt, sie zu beherrschen (!!). In unserem Zusammenhang ist aber seine Sicht auf Gott wichtig. Danach ist Gott vollkommen, er kann also nicht betrügerisch sein. Also könne Gott auch kein Genius malignus sein, also nicht mangelhaft oder gar böse, ja erst Recht nicht Begründer des Bösen. Und wie kommen wir dann zu falschen Urteilen über uns und die Welt, die ja dann auch zu bösen Handlungen führen können? Auch nach ihm ist es der freie Wille, der letztendlich alle Urteile, auch die falschen, hervorbringt und zu deren Umsetzung führt. Es ist aber nicht der Wille an sich, sondern sein falscher Gebrauch, der erst zu falschen Urteilen führt. Das hört sich sehr nach Augustinus an und ma´u kann wohl davon ausgehen, dass er stark von diesem beeinflusst war, denn auch sein berühmtes „cogito, ergo sum“ (ich denke, also bin ich), geht ja als Lösung eines grundlegenden Skeptizismus in Bezug auf unsere Fähigkeit überhaupt etwas Wahres zu erkennen wesentlich auf Augustinus zurück, der diese gleiche „Lösung“ als „si enim fallor, sum“, (denn <selbst> wenn ich irre, so bin ich) ausdrückte. Hier können wir schon die ersten Ansätze erkennen, die uns dann immer deutlicher im Zusammenhang mit der in der Folgezeit immer heftiger geführten Theodizee-Diskussion begleiten werden.
Der nächste, der gerade in diesem Zusammenhang besonders zu beachten ist, ist Pierre Bayle (1647 – 1706), ein französischer Hugenotte. Sein Vater war hugenottischer Prediger. Er war ein Schriftsteller und Philosoph, der zusammen mit dem 10 Jahre jüngeren Fontenelle als zentrale Figur der Aufklärung gilt. Wichtig ist hier bei diesem Manne zu beachten, dass er erstens aus dem eher unteren Bereich der Bevölkerung stammte – er kannte also sowohl die Lebensumstände als auch Ansichten der „normalen“ Bevölkerung -, zweitens aber als Hugenotte immer mit dem Problem der Verfolgung der Hugenotten in Frankreich konfrontiert war, was ihn veranlasste – übrigens wie viele andere dieser Zeit, wie wir noch sehen werden – zunächst nach Genf und später nach Holland – dem damaligen Zufluchtsort für sonst Verfolgte – zu fliehen. Auf Grund seiner ehemaligen Bedeutung ist es schon fast ein Skandal, wie wenig er heute noch bekannt ist. Hat das vielleicht etwas mit seiner Herkunft aus den unteren Schichten zu tun, ein Schicksal, das er ja mit einem anderen wichtigen Mann teilt, J.J. Rousseau nämlich (s.u.)? In seinen Veröffentlichungen kann ma´u deutlich erkennen, dass er grundsätzlich zwar rational, aber eben auch skeptisch die Welt betrachtete und erklärte. So wirbt er für die Idee, dass alles Wissen ständig kritisch überprüft werden müsse, ein Standpunkt der dringend wieder mehr Beachtung finden müsste, vor allem in den Lehrplänen öffentlicher Bildungseinrichtungen. In seinen Äußerungen unterschied Bayle streng zwischen Glaube auf der einen Seite bzw. Meinung und Wissen. Die Möglichkeit absolut wahrer Erkenntnis bestritt er (s.o.), betonte aber seinen persönlichen Glauben an die letztlich unbegreifliche christliche Wahrheit. So schreibt er zunächst – dieses zunächst wird gleich begründet in seinem Buch „Historisches und kritisches Wörterbuch“ -: „Dass ich niemals eine Lehre als meine persönliche Meinung vorbringe, die sich gegen die Artikel des Glaubensbekenntnisses der reformierten Kirche richtet, in der ich geboren bin und zu der ich mich bekenne“12. Ma´u beachte das Thema Bilder im Kopf, siehe unten. Und als Begründung fügt er an: „Das Christentum gehört einer übernatürlichen Ordnung an, und sein Fundament ist die höchste Autorität Gottes, der uns Geheimnisse mitteilt, nicht damit wir sie begreifen, sondern damit wir sie in aller Demut glauben, die wir dem unendlichen Wesen schulden, das weder täuschen noch getäuscht werden kann“ (S.623). Aber Bayle war auch der Überzeugung, dass die gesamte bisherige Menschheitsgeschichte aus nichts als „Verbrechen und Katastrophen“ besteht und wie schon erwähnt, kannte er sehr wohl die Lebensverhältnisse der normalen Menschen aus den unteren Schichten.
Seine Bücher, die er zunächst anonym veröffentlichte, eine damals allgemein übliche Praxis, der sich viele Geflüchtete bedienten, vor allem wenn ihre Äußerungen im gesamten restlichen Europa verboten worden wären, wurden in Europa sehr häufig gelesen. Ma´u ist der Überzeugung, dass er im 17. Jahrhundert der meistgelesene philosophische Autor war. Als aber sein Pseudonym bekannt wurde, wurde sein Bruder in Frankreich auf der Stelle verhaftet und eingekerkert, worin er 5 Monate später verstarb. Durch diesen Vorfall verlor Bayle jeden Glauben an einen gerechten Gott, der die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Als der Rationalist, der er ist, überträgt er ab jetzt seine Lebenserfahrungen, die ja ein mehr als widersprüchliches reales Leben zeigen – so zeigen uns diese eine permanente Mischung aus Glück und Tugend aber eben auch Niedertracht und Schmerz -, direkt auf ihren „Verursacher“, nämlich auf Gott. So schreibt er in „sub verno <Pauliciens> Note E“ dazu folgendes: „Gott will entweder das Böse aus der Welt schaffen und kann es nicht, oder er kann es, will es aber nicht; oder aber er ist weder willens noch fähig, es zu tun; oder er ist sowohl willens als auch fähig. Wenn er will, aber dazu unfähig ist, muss er schwach sein, was man von Gott nicht aussagen kann. Wenn er dazu fähig, aber nicht willens ist, muss er neidisch sein, was aber auch der Natur Gottes widersprechen würde. Wenn er weder willens noch dazu fähig ist, muss er beides, neidisch und schwach sein, und folglich wäre er nicht Gott. Wenn er sowohl willens, als auch fähig ist – die einzige Möglichkeit, die mit der Natur Gottes vereinbar ist -, woher kommt dann das Böse?“13. Und dass Bayle in diesem Bezug auf das Böse wusste, von was er spricht, zeigt folgendes Zitat a.a.O. „Manichéens“, Note D: „Reisen sind dafür (zum Erkennen des Bösen) ein beständiger Anschauungsunterricht. Denkmale menschlichen Elends und menschlicher Niedertracht finden sich überall – Gefängnisse, Hospitäler, Galgen und Bettler (Wir befinden uns im 17. Jh., was allerdings nicht heißt, dass es heute allenthalben besser sei, es ist nur meist besser versteckt). Hier stößt man auf die Ruinen einer (einst) blühenden Stadt, woanders finden sich nicht einmal mehr Reste“.
Fasst ma´u diese seine Positionen zusammen, so kommt ma´u bezogen auf Gott, auf drei sich absolut widersprechende Aussagen: 1. Das Böse existiert; 2. Gott ist – nach der Lehre der Kirche – gütig, 3. Gott ist – nach der gleichen Lehre – allmächtig. Ma´u kann sich drehen und wenden wie ma´u will, alle drei lassen sich, wie wir noch sehen werden, nur unter einem ganz besonderen Blickwinkel gemeinsam behaupten. Wenn ma´u bedenkt, wann Bayle diese Positionen vertrat und veröffentlichte, kann ma´u nur seinen Mut bewundern. Aber damit ist natürlich keineswegs das inhaltliche Problem geklärt. Wir gehen hier deswegen etwas näher auf ihn ein, weil er uns dieses Problem so deutlich macht, aber er gerade daher einer der entscheidenden Auslöser der über Jahrhunderte folgenden Auseinandersetzungen zu diesem Thema wurde. Um dies zu belegen, hier noch ein letztes Zitat aus seinem „Pauliciens“ Note E, das die Rolle der Kirche so deutlich belegt: „Sagt man, Gott habe die Sünde zugelassen, damit seine Weisheit offenbar werde (was ja nicht wenige Theologen taten), die ja stärker inmitten der Unordnung glänzt, die der Menschen Bosheit jeden Tag hervorruft, als im Zustand der Unschuld, erhält man die Antwort, das hieße Gott mit einem Vater zu vergleichen, der zulässt, dass seine Kinder sich das Bein brechen, damit er jedermann vorführen könne, wie geschickt er gebrochene Knochen zu richten versteht, oder mit einem König, der zusieht, wie Aufruhr und Chaos sich in seinem Königreich breitmachen, damit er Ruhm durch ihre Beseitigung erwirbt“14.
Betrachtet ma´u sich diese Texte, so erkennt ma´u darin einen regelrechten Frontalangriff auf die Kirche und die damals auch bei vielen Gebildeten gängige Auffassung über Gott. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, dass dieser Angriff – natürlich neben dem eh zu erwartenden der Kirche selbst – heftige Reaktionen auslöste, widersprach er doch praktisch allen damaligen Glaubensüberzeugungen. Ja noch mehr; wenn jemand an einen allmächtigen Gott glaubt und das Böse in der Welt nicht in Verbindung mit dem Schöpfer bringt – also die obigen drei Prämissen durch eigene Worte in irgendeiner Weise klärt, insbesondere in der Weise, wie er/sie es dabei mit Gott hält -, den kann ma´u nicht als vernünftig betrachten, der weiß nicht was Vernunft meint. Und da gibt es ja spätestens seit dem Buch Hiob eine Menge Probleme mit der Vernunft und dem Glauben. Wie kann ich an die allumfassende Güte eines Gottes bedingungslos glauben, der es alleine auf Grund einer Wette mit dem Teufel zulässt, dass dafür viele Menschen – die Familie des Hiob – sterben? Und dann das Problem mit der ewigen Verdammnis in der Hölle? Wie kann ein Gott unendlich gütig und liebevoll sein, wie es Jesus gepredigt hatte, der eine ewige Hölle erschafft? Unendliches Leid für endliche Sünde? Es sei schon hier darauf verwiesen, dass die Lehren Jesu, der ja einige dieser Positionen in seiner Lehre klärte, in sehr vielen Fällen von der späteren Kirche regelrecht umgedreht wurde, um ihr dem römischen Reich nachempfundenes, an Staatsmacht orientiertes Denken zu rechtfertigen. Wir kommen darauf noch zurück. Aber vom damaligen Denken her, ist all das bestenfalls mit blindem Glauben zu ertragen, aber nicht mit der von der Philosophie unterstellten Vernunft. Und es war Bayle, der dies mit seinen Texten, von denen hier ja nur wenige Beispiele zitiert wurden, klar und deutlich auf den Punkt brachte. Es ist daher keineswegs verwunderlich, dass sich Bayle auch zum Anwalt von Alfons machte. Ein Umstand bleibt aber ab, oder nach Bayle in jedem Falle bestehen; wie kann jemand ab jetzt von einer Übereinstimmung von Glaube und Vernunft ausgehen? Dies wurde ab jetzt das Hauptthema der Theodizee, m.a.W. der meisten folgenden Philosophen.
In welchen inneren Widersprüchen sich gerade die Diskussion um diese Sichtweise Bayles weiterentwickelte, zeigt schon der erste, der sich hier deutlich zu Wort meldete, nämlich der Zeitgenosse Bayles, der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Leibniz geht vorab davon aus, dass Gott alles aus dem Nichts geschaffen hat und dass alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Auch hier haben wir so einen typischen Standpunkt, der einfach gesetzt wird, der allerdings auch daher immer umstritten ist, da es dafür eben keine Beweise geben kann. Aus dieser Prämisse ergibt sich dann notgedrungen die Schlussfolgerung, dass überall eine wunderbare Ordnung zu finden ist. Ich erinnere hier an das damals allgemein anerkannte Problem der Logik mit der notwendigen Folge von vorgegebenen Setzungen, wenn ma´u will Behauptungen (Prämissen) und den daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen, den Konklusionen. M.a.W., die Prämissen bedingen in einem rationalen logischen Schluss notgedrungen die Konklusion. Und da Leibniz ein bedeutender Mathematiker war, verwundert es nicht, dass er als Beispiel und damit Beleg seiner Aussage die Zahlen nennt, da auch dort seiner Überzeugung nach von niemandem, also auch nicht von Gott Veränderungen vorgenommen wurden. Wie so etwas allerdings bei so abstrakten Schöpfungen wie den Zahlen möglich wäre, ohne das ganze Zahlensystem selbst auf den Kopf zu stellen, bleibt unerwähnt. Und diese fast mathematisch strenge Logik bleibt bei all seinen Argumenten erhalten. So ist er völlig davon überzeugt, dass das einzige Kriterium, das eine von Gott geschaffene Welt qualitativ von allen anderen unterscheidet, das ist, die beste zu sein. Und warum ist sie die beste? Da Gott allmächtig, allwissend und allgütig ist, musste sie das auch. Die in der Welt vorkommenden Übel stehen dem aber seiner Meinung nach nicht entgegen, denn das Gute in ihr kann auch von Gott nicht mit einem geringeren (???) Maß an Übel verwirklicht werden. Und warum ist jetzt das so? Nach Leibniz gebe es nämlich Gutes nur zum Preis der Existenz von Übel, Punkt. Hier haben wir die nächste unbewiesene, weil in ihrer inneren Logik unbeweisbare Setzung, ohne die er seinen Standpunkt nicht aufrechterhalten könnte. Allerdings übersieht er jetzt das Übel in der Welt nicht komplett. Seine Lösung dieses logischen Widerspruchs begründet er wie folgt; nicht der derzeitige Zustand der Welt ist der bestmögliche, sondern nur die Welt mit ihrem Entwicklungspotential ist die beste aller möglichen Welten. Es sollen hier jetzt nicht alle Argumente vorgetragen werden, aber die wenigen zeigen schon, wie weit entfernt von der damaligen, erst recht aber heutigen Lebensrealität diese Argumentation verläuft. Das wird nur dann verständlich, wenn ma´u weiß, dass der prägende Begriff von Leibniz’ Philosophie die Harmonie ist. Ein Denken aber, das sich so auf eine Vorgabe fixiert, das zeigt die gesamte Geistesgeschichte, kann nur innere Widersprüche hervorbringen. Dass es ein kleines Lichtlein in der Welt des Geistes, wie ich es wagt, über einen solchen Heroen des Geistes eine solchen Satz zu schreiben, ist ja wohl kaum zu akzeptieren, oder? Aber könnten Sie, verehrte LeserInnen, unter Anwendung gerade dieser von Leibniz so hochgelobten Logik zu einem anderen Schluss kommen?
Zur Begründung dieser Frage; was halten Sie, verehrte LeserInnen von folgenden Überlegungen. Nach der Überzeugung von Leibniz gibt es keinen Widerspruch zwischen Determinismus – also absolut von Gott vorgegebene Lebensumstände für uns Menschen – und Freiheit. Obwohl mit der Wahl dieser Welt und ihrer Schöpfung durch Gott jede Handlung eines Menschen vollständig unverrückbar festliegt, oder mit anderen Worten, umfassend vorgegeben ist, so ist die Tatsache, dass sich ein Mensch in einer möglichen Situation so und nicht anders verhält, völlig frei (?????). Gemeint ist zwar, im Sinne von unvorhersehbar. Was daran aber wirklich im Sinne von eigener Entscheidung auf dem vorausgesetzten göttlichen Determinismus frei ist, bleibt völlig unerfindlich. Dass sich ein Mensch aber so verhält, ja nach Leibniz so verhalten muss, ist gerade der Grund, warum Gott diese Welt gewählt hat. Ein anderes Verhalten wäre entweder logisch nicht möglich, oder würde eine moralisch noch schlechtere Welt hervorbringen. Dies alles sind pure Behauptungen, die nur aus seinen Prämissen abgeleitet sind, die es nirgends gibt, die aber notwendig aus diesen folgen. Und dann kommt noch eines obendrauf; Leibniz unterscheidet in Bezug auf die göttliche Gerechtigkeit das Böse in drei Modalitäten: nämlich in das metaphysische, natürliche und das moralische Böse. „Unter dem metaphysisch Bösen versteht Leibniz die Endlichkeit der Substanzen, aus denen unsere Welt besteht (???). Natürliches Böses ist der Schmerz und das Leid, die wir in der Welt erfahren. Moralisches Böses ist das Verbrechen, auf das das natürliche Böse als gewisse und unvermeidliche Strafe folgt“15(!!!) An diesem Hinweis sind zwei Dinge interessant; so „übersieht“ Leibniz, warum auch immer, den ganzen Bereich des Bösen, das von den Staaten ausgeht, auf den ja Bayle umfassend verwies, wie z.B. den Krieg, Vernichtungen und Massaker, aber auch die Realitäten der Gefängnisse und der damals allgemein üblichen Folteranwendungen in den Hexenprozessen, die ja zu seinen Lebzeiten noch in vollem Gange waren. Darüber hinaus reflektiert er nirgendwo, wie und warum das natürliche und das moralische Böse in dem ursächlichen strafenden (?) Zusammenhang stehen soll, den er ja unterstellt.
Wir haben bei Leibniz deutlich den Umstand einer schon oben unterstellten ziemlich abgehobenen – also ohne Bezug zu den realen Bedingungen des Bösen in der jeweiligen Gesellschaft – Stellungnahme zu diesem Thema. Diese Positionen werden, wie schon deutlich hervorgehoben, seit den Griechen als insbesondere abstrakte, auf den Begriff und weniger die konkreten Umstände bezogene, immer erneut von den meisten Philosophen der Neuzeit in dieser Weise abgehandelt. Da wir jetzt die zwei ab jetzt existierenden Endpunkte der Argumentation etwas näher dargestellt haben, wollen wir uns ab jetzt wenn möglich etwas kürzer fassen, da es ja dazu eine Menge Literatur gibt und durch weitere Ausbreitung zu der hier wirklich beabsichtigten Aussage (s.u.) wenig Neues beigebracht werden könnte. Allerdings hängen diese Hinweise damit auch ganz schön in der Luft und verkürzen die Gedanken der Erwähnten fast unzulässig, was leider nicht zu umgehen ist. Der nächste, den es zu erwähnen gilt ist Baruch de Spinoza (1632-1677), übrigens ein weiterer, der wegen der schon erwähnten Verfolgungen in den Niederlanden lebte. Er ist in der Folge der damaligen Überzeugungen alles Wissen sei insbesondere logisch-mathematisch zu verstehen, ein sehr rational argumentierender Philosoph, daher stark vergleichbar mit Leibniz. Allerdings eben auf dieser Voraussetzung auch sehr rigoros. Von diesem seinem Denken her geht seiner Überzeugung nach von materiellen Körpern keine Wirkung ohne zwingende Ursache aus. Daraus schließt er, dass es auch in der Geisteswelt keinen Willensentschluss ohne Motiv gibt. Damit gibt es aber für ihn auch keine Willensfreiheit. Da er aber, wie schon erwähnt, absolut konsequent ist, gibt es eine solche auch nicht bei Gott. Da aber die von ihm so definierte Substanz als solche weder Intelligenz noch Willen besitzt, gibt es weder eine Vorsehung, noch einen Heilsplan (???). Das wäre die negative Folge dieses Denkens. Aber natürlich kann ma´u hier auch ein positive behaupten. Seiner Überzeugung nach gibt es dann auch kein blindes Verhängnis. In diesem seinem Sinne ist die Welt damit grundsätzlich zumindest nicht schlecht, da seiner Überzeugung nach Gott in allem Seienden vorhanden ist. Diese Aussage ist eine direkte Folge seiner Substanzenlehre. Da danach keine Substanz eine andere erschaffen kann, muss Gott in der existierenden Substanz enthalten sein, da ja diese existiert. Was ist jetzt aber das Böse? Für Spinoza ist das das Böse, was die Selbstbehauptung des Einzelnen hemmt. Es sind aber jetzt vor allem seine Affekte, die ihn hemmen. Menschen können aber ihre Affekte mit Hilfe der Vernunft beherrschen (!!! – siehe Sokrates). Ja er geht sogar noch weiter; Menschen, die sich durch die Rationalität von ihrer Vernunft befreit hätten (???) – nach ihm bestimmen der Wille, Erfahrungen und die Ratio unser Denken, wobei er die Erfahrung als ungenau ablehnt -, seien automatisch wohltätig und tolerant. Wie die neuere Geschichte lehrt, sofern ma´u diese Position überhaupt ernst nimmt, sind rationale Menschen eben gerade nicht wohltätig und schon gar nicht tolerant. Die Entwicklung des Kapitalismus, sowie jüngste Beispiele populistischer PolitikerInnen belegen dies umfassend.
Bevor wir uns mit Rousseau, dem wichtigsten Kandidaten, der eine neuartige Klärung des Problem des Bösen versucht anzubieten, beschäftigen können, ist nochmals eine kurze Standortbeschreibung geboten. Wie Susan Neiman – natürlich neben anderen – deutlich macht, ist die Position, die z.B. Spinoza, Leibniz, Pope und andere einnehmen – also zu behaupten die Welt sei die beste, oder andere Formulierungen, die Gott in diesem Zusammenhang völlig „frei“ sprechen – eine, die letztlich behauptet das Böse sei eher Schein als Realität. „Alles, was wir für Böse halten, ist in Wahrheit notwendiger Teil eines größeren Plans“. Und Leibniz meinte, wir würde das irgendwann verstehen. „Die Folge davon ist, dass kein einziges Böses ein echtes Böses ist. Was wir als Böses erleben, gleicht mehr oder weniger der Radikalkur eines fähigen Arztes. Dem Patienten mag sie schrecklich erscheinen; alles andere wäre aber noch schlimmer. Man nannte das die Lehre des Optimismus“16. Ich denke, jeder kann nachvollziehen, wenn ma´u eine solche Position einnimmt und einem durch böse Taten zerstörten Menschen – siehe KZs, Gulags, Hexenverfolgung und andere – gegenüber zum Ausdruck bringt, dass ein solcher Mensch sich noch über sein Leiden hinaus verhöhnt empfinden muss. Bis zu einem gewissen Grade gilt dies übrigens auch für die Position des Augustinus, um nochmals kurz auf diesen zurück zu verweisen, da ja dessen Positionen nach wie vor von der Kirche vertreten wurden und teils immer noch werden, denn auch danach sind wir sowohl völlig hilflos, vor allem aber absolut schuldhaft – siehe seine Interpretation des Sündenfalls – all den schädigenden Wirkungen böser Handlungen ausgeliefert. Bayle hat hier ja voll zu Recht eingewandt, dass ein großherzig Schenkender – Gott als derjenige, der uns den freien Willen geschenkt hat, der ja nach Augustinus das eigentliche Problem darstellt, denn Adam und Eva hätten mit dessen Hilfe gesündigt – keine Gaben überreichen werde, die die Empfänger – also uns Menschen – vernichten werden. Wir werden noch sehen, wie Recht er damit hatte. Da nun aber das Böse wirklich existiert und seine Umstände seit langem immer umfassendere Folgen hervorbringen, kann die Philosophie, zumindest in den bisher benannten Positionen und der bisher dargebotenen Form der Diskussion von Abstrakta, einfach keine Erklärung des Bösen liefern. „Nicht nur seien unsere Verstandesmittel unfähig, eine Erklärung anzubieten; die Hartnäckigkeit des Bösen lasse uns an den Verstandesmitteln selbst zweifeln“17.
Es ist der Genfer Schriftsteller, Philosoph und Pädagoge, Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778), der eine völlig neue Erklärung des Bösen anbot, die auch meiner Überzeugung nach – die unten noch umfassend dargestellt wird – die einzig mögliche Erklärung des Bösen liefern kann. Aber eines nach dem anderen. Rousseau entstammte, ähnlich wie Bayle, den eher unteren Klassen der Gesellschaft. Sein Vater war Uhrmacher und seine Mutter die Tochter eines Pastors. Sie starb 9 Tage nach seiner Geburt und das Kind wurde von einer Tante versorgt, scheinbar recht ordentlich. Mit 10 Jahren verließ ihn sein Vater und er wurde von verschiedenen Verwandten, oder dann Berufsausbildern versorgt, allerdings nach damaliger Art oft schwer misshandelt. Für ihn entscheidend war der Umstand, dass ihn sein Vater schon früh zum Lesen auch klassischer Texte brach-te. Seine Herkunft und die damit verbundenen Erfahrungen sind aber für sein späteres Denken entscheidend. Ausgangspunkt dieses Denkens ist schon früh die Abscheu vor der etablierten Kultur und Gesellschaft seiner Zeit, deren Verlogenheit und teils Pervertierung er deutlich erkannte und auch beschrieb, was ihm natürlich großen Unwillen bis Verfolgung eintrug. Er hebt aber dabei deutlich seine Sicht hervor, dass die in zivilisatorisch entwickelten Gesellschaften lebenden Menschen selbstsüchtig, unwahrhaftig und eitel seien, was ja seinen Erfahrungen entsprach, die er aber eben nur daher machte, weil er nicht aus dem oberen Bereich der Gesellschaft entstammte. In unserem Zusammenhang aber ist entscheidend, dass Rousseau eine völlig neue, historische Sicht auf das Problem des Bösen entwickelte. Was meint das?
Zunächst ist Rousseau entgegen praktisch aller früheren Theorien über den Menschen der Überzeugung, dass Menschen von Natur aus gut seien. Wenn dem aber so ist, wie werden sie dann böse? Sowohl in der Antike, als auch der bisherigen Theologie ging ma´u von einer gegebenen – entweder dem ewigen Kosmos, oder der göttlichen Schöpfung herkommend – Natur des Menschen aus. Rousseau ist der erste, der behauptet, dass das menschliche Zusammenleben und die sich entwickelnde Kultur ein historischer Entwicklungsprozess ist. Nach seiner Überzeugung ist es die Entwicklungs-, ja Vervollkommnungsfähigkeit der Menschen, die sie auf die Bahn zivilisatorischer Fortschritte führte, die sie aber von ihrer ursprünglichen Einheit mit einem natürlichen Dasein entfernte und sie damit ihrem eigenen ursprünglichen Wesen entfremdete. Er geht sogar davon aus, dass wir Menschen im Naturzustand in kleinen Gemeinschaften lebten – siehe die Zeit der Stammeskultur und der Primitiven -. Sie verfügten seiner Meinung nach während dieser Zeit über ausreichend Güter und waren friedlich, was inzwischen umfassend bewiesen ist. Insbesondere ist dieser „frühere“ Mensch weder der Philosophie und der Wissenschaft noch der Gier nach Luxusgütern verfallen. Nach den neueren Erkenntnissen entstand ja all dieses erst mit der Zivilisation (s.u.). »Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört“ (!!!!). Aber für Rousseau ist diese Geschichte auch diejenige unserer psychischen Entwicklung, die ihrerseits durch unsere Entscheidungen beeinflusst wurden und werden, siehe erneut die Entwicklung der Zivilisation. M.a.W., Rousseau hat, woher auch immer, wesentliche Erkenntnisse sowohl der jüngsten Historie, als auch der Psychologie und Analyse vorweggenommen. Von hier aus ist es durchaus verständlich bzw. könnte einer der entscheidenden Gründe der Ablehnung ihm gegenüber sein und begründen, die viele folgende GesellschaftswissenschaftlerInnen ihm gegenüber hegten. Es ist leider ein Faktum, dass ma´u bis heute viele dieser Erkenntnisse nach wie vor weitgehend ignoriert und ablehnt (s.u.). Es sei hier noch kurz angemerkt, dass sich sogar unsere geistigen Fähigkeiten in Entwicklung befinden. Dies ist eine ganz neue Erkenntnis, die sich derzeit erst ganz langsam durchzusetzen beginnt.
Noch eine weitere Variante der Sicht Rousseaus auf das Böse ist wichtig; bisher ging praktisch jeder davon aus, dass das Böse, und hier zählt jetzt auch das natürliche mit dazu, das jemand erleidet, eine Strafe ist, die ihm/ihr Gott zugeteilt hat. Er schlägt hier eine andere Sicht vor. Für ihn ist das Böse, das wir erleiden müssen, zwar auch eine Folge unserer eigenen bösen Taten, aber er erklärt sie wissenschaftlich nicht theologisch. Was meint das? Unsere eigene böse Tat ist auch für Rousseau eine Folge unserer freien Willensentscheidung. Aber diese ist nicht durch die Erbsünde hervorgerufen, sondern durch die Folgen unserer gesellschaftlichen Entwicklungen, also unserer Geschichte (!!!). Und verändern können wir das Alles durch eigene Aktivitäten, insbesondere die Erkenntnis, wie das alles entstand und daraus abgeleiteter verändernder Handlungen, z.B. durch veränderte Erziehungsmethoden (!!!). Für Rousseau ist daher nicht Buße die richtige Reaktion auf das Böse, sondern Wissen, denn „das Böse entstand (eben als geschichtliches) aus einem kollektiven Prozess, nicht aus einem individuellen Willensakt“18. Rousseau war einer der ersten die verstanden, dass das Denken der Menschen umfassend mit demjenigen ihrer Gesellschaft zusammenhängt (s.u.). Und Susan Neiman fährt dies bestätigend fort: „Das neue an seiner Theorie ist die Erkenntnis, dass Freiheit reale Bedingungen hat“19 (s.u.). „Wenn uns an Freiheit gelegen ist, dann müssen wir uns mit Politik und Geschichte, Erziehung und Psychologie beschäftigen“20, Sätze, die ma´u nur mit allem Nachdruck betonen und unterstützen kann, vor allem aber umfassend bestätigen muss. Aber diese Sicht Rousseaus auf die Geschichte und ihre Folgen brachte ihn noch auf einen anderen Zusammenhang. So schreibt er im zweiten Teil seines „Discours“ folgende Sätze: „Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen <Dies gehört mir> und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: <Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört>“. M.a.W., Rousseau hatte nicht nur die Folgen des Eigentumsdenkens erkannt, sondern den eigentlichen Zusammenhang auch zum Ausdruck gebracht, allerdings bis heute weitgehend ohne Erfolg und damit auch ohne Folgen. Was aber auch hier das Besondere an ihm war, ist der Umstand, dass er auch erkannte, welche negativen Folgen dieses Denken auch für die Eigentümer selbst hat.
„Wie andere Übel bringt auch das Anhäufen von Reichtum unmittelbar Mühsal mit sich. Der Reiche (also der Eigentümer) muss die Ansprüche anderer auf seinen Reichtum abwehren (siehe das Thema Konkurrenz), er muss sich in Langeweile und Furcht isolieren. Der Schmerz, den Luxus, den er genießt, zu verlieren, ist größer als alle Lust, die er aus seiner Entdeckung bezieht. Jeder neue Luxusgegenstand schafft schneller neue Quellen der Unzufriedenheit, als dass er alte befriedigt“. So fasst S. Neiman diese Sicht Rousseaus auf den Reichtum, bzw. das Verhalten der Reichen zusammen. Philosophisch gesehen bringt er seine Sicht auf uns Menschen im folgenden ersten Satz seines „Emile“, einem seiner Hauptwerke, auf den Punkt „Alles, was aus den Händen des Schöpfers kommt, ist gut; alles entartet unter den Händen des Menschen“. Nach seiner Überzeugung kann uns aus diesem Dilemma nur Selbsterkenntnis retten, aber er ist sich durchaus bewusst, dass dies überaus schwierig ist. „Selbsterkenntnis ist (nach ihm) so schwer, weil wir Meister der Selbsttäuschung sind“21. Dem ist aber nur bedingt zuzustimmen. Wie wir noch sehen werden, liegt das Hauptproblem einer möglichen Selbsterkenntnis in der Überwindung der in der Kindheit überlebensnotwenigen Verdrängung. Das ändert aber nichts an der originären Leistung Rousseaus, der als erster einen gangbaren Weg aus dem Bösen aufzeigt. Dass ihn Kant wohl auch deshalb einen zweiten Newton nannte, ist allerdings wenig beachtet worden. Aber es ist genau dieser Umstand, der mich veranlasste der leider, wie meist, allzu kurzen Darstellung Rousseaus in Bezug auf andere etwas mehr Raum zu geben und es wäre natürlich noch eine Menge mehr möglich zu sagen. Es seien hier aber zum Schluss noch zwei besonders wichtige seiner Überzeugungen angefügt, weil sie ein besonders helles Licht auf diese bis heute geltenden Umstände werfen, insbesondere deshalb, weil sich daran bisher praktisch nichts geändert hat. So fragte Rousseau völlig zu Recht, wie in von Konkurrenz bestimmten Gesellschaften jemals kollektives, vom moralischen Instinkt gesteuertes Handeln möglich werden solle. Wie wir derzeit erleben, ist es genau dieser Zusammenhang, der die Entwicklung einer wirklichen Demokratie verhinderte und den Kapitalismus immer bedrohlicher werden lässt. Aber er zeigte sich auch in einem anderen gesellschaftlichen Sachverhalt geradezu hellsichtig. So hielt er den Traum einer Republik, in der staatlicher Zwang dem Schutz der individuellen Freiheit dient, schlicht für illusorisch. Auf dem Hintergrund der modernen Entwicklungen weltweit, muss ma´u ihm selbst in diesem Pessimismus absolut Recht geben. Die Macht des Geldes, das über die Parteien diese sog. demokratischen Staaten dirigiert und die ausufernde Bürokratie belegen täglich, dass eine wirkliche umfassende Freiheit für alle Bürger im Blick auf die Wirkungen dieser Bürokratien eine pure Illusion ist und täglich mehr wird (s.u.).
Wenn wir uns nun wieder der allgemeinen Entwicklung der Philosophie zuwenden fällt auf, dass ab jetzt die Positionen der Philosophen immer extremer werden. Dies ist aus zwei Gründen nicht verwunderlich; erstens wird die Folge des rationalen, sprich aufteilenden und absolute Positionen vertretenden Denkens immer deutlicher, und zweitens setzt sich ab dem 19. Jh. die Ideologie des Kapitalismus, also insbesondere die absolute Dominanz der Konkurrenz und des persönlichen Profits immer umfassender durch. Der erste der hier besonders deutlich Position im regelrechten Hochjubeln des Bösen bezieht ist de Sade. Er empfiehlt eine absolute Hinwendung zum Bösen deshalb, weil nach seiner Überzeugung die Bösen ein glückliches und erfolgreiches Verbrecherleben führen können, während die Guten die unglücklichen Opfer der Bösen werden. Eine seiner Romanfiguren, Saint-Fond bringt seine Meinung wohl am deutlichsten zum Ausdruck. Nachdem er Jesus einen Betrüger und die Bibel einen geistlosen Roman nennt, fährt er bezogen auf die Gesellschaft fort: „Auch hier nichts als Laster, Widersprüche, Niedertracht. Welche Ideen folgen aus dieser Untersuchung…. Es gibt einen Gott, denn all das, worauf mein Auge fällt, muss zwangsläufig von irgendeiner Hand geschaffen worden sein, aber nur zum Bösen; das Böse ist die Essenz von allem und all das, was er uns tun lässt, ist für seine Pläne unverzichtbar“22. Interessant ist allerdings, dass zunächst alle diese Äußerungen immer noch eine „dahinterstehende“ Bezugsperson haben, nämlich Gott. In einem gewissen Sinne betreiben also alle immer noch Theodizeen. Das gilt auch für das nächste Beispiel, Kant. Allerdings taucht bei ihm, gemäß seiner großen Kritiken, das Böse zunächst gar nicht auf. Seiner Überzeugung nach sind wir in Bezug auf wirklich ernsthafte Fragen in Bezug auf Gott, also ein Verständnis seines Wesens, seine Zwecke in Bezug auf die Schöpfung und deren Sinn schlicht unwissend, dies entziehe sich ganz einfach unserem Zugriff. An einem Punkt ist er aber klar; mit Hilfe der Vernunft könnten wir erkennen, dass Glück und Tugend unabdingbar zusammengehören. Und von daher ist er auch der Überzeugung, dass die Welt die beste aller möglichen ist. Erst als ma´u ihn dafür öffentlich kritisierte, denn selbst von dieser Position her, könne er ja seine eigene Position zu diesem Thema darlegen, machte er einige wichtige Äußerungen zum Thema des Bösen.
So unterscheidet er zunächst zwischen einer Vernunft, die Zwecke hervorbringt und die auf diese Zwecke bezogene Vernunft, die dazu die Mittel finden muss. Nach seiner Überzeugung schafft nun die erstere das Gute, während die Mittelfindung nicht nur jeder „gute“ Mensch, sondern auch jeder Verbrecher beherrschen muss. Danach kann ma´u nur feststellen, dass das Böse eine Folge der Mittelfindung und dann Anwendung ist. Er ist allerdings auch der Überzeugung, dass dieser Drang eine solche, vor allem zweckorientierte Vernunft zu praktizieren sehr tief geht. Sie ist danach eine der wesentlichsten Zuweisungen des Menschen. Hier ist hinzuzufügen; vor allem im Zusammenhang mit einem Denken, das alleine an den Interessen des Ego orientiert ist, rationales Denken eben (s.u.). Wie daraus aber das Böse entstehen kann, dazu bleibt er uns zunächst die Antwort schuldig, was aber erneut Kritiker auf den Plan ruft. Er wird aber dann in seinem Buch „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ zu diesem Thema wesentlich konkreter, ja in Bezug auf die bisherigen Positionen regelrecht radikal. Danach gibt es seiner Überzeugung nach einen Hang zum Bösen in der menschlichen Natur. Was aber ist nach ihm ein Hang? Er schreibt dazu auf Seite 32: „Unter einem Hange verstehe ich den subjektiven Grund der Möglichkeit einer Neigung“. Und in der Anmerkung hierzu führt er aus; „Hang ist eigentlich nur die Prädisposition zum Begehren eines Genusses, der, wenn das Subjekt die Erfahrung dazu gemacht haben wird, Neigung dazu hervorbringt“. Und dieser Hang ist im Falle des Bösen „von dem Menschen selbst sich zugezogen“. Aber wie immer bei Kant wird dies nun sehr umfassend begründet. Wir können hier aber nur wenige Bezüge anfügen. So schreibt er S.38f sinngemäß, wenn der Mensch böse ist, dann meint das, dass „er sich des moralischen Gesetzes bewusst ist, und hat (aber) doch die (gelegentliche) Abweichung von demselben in seine (Handlungs-)Maxime aufgenommen“. Und da dies alles selbstverschuldet ist, fährt er fort: „so werden wir diesen einen natürlichen Hang zum Bösen, ihn (den Hang) selbst ein r a d i k a l e s, angeborenes (dies ist zurückzuweisen s.o. und u.) Böse der menschlichen Natur nennen können“. Und zur näheren Begründung des Begriffs des Radikalen lesen wir dann S.45: „Wenn nun ein Hang dazu in der menschlichen Natur liegt, so ist im Menschen ein natürlicher Hang zum Bösen; und dieser Hang selber, weil er am Ende doch in einer freien Willkür gesucht werden muss, mithin (ihm) zugerechnet werden kann, ist moralisch böse. Dieses Böse ist radikal, weil es den Grund aller (sonstigen, eben auch guten) Maximen verdirbt“.
Diese Einlassungen Kants sind, als die weitgehend theoretischen, grundsätzlich aus der Sicht der folgenden Kapitel zurückzuweisen. Dass aber auch schon von seinem eigenen Grundansatz her in diesen Ausführungen enorme Widersprüche existieren, darauf macht Christoph Schulte in seinem Buch „radikal böse“ aufmerksam. So schreibt auch Schulte zu der Argumentation Kants: „Kants Autonomiephilosophie ist die erste in der Geschichte der okzidentalen Moralphilosophie, die die Entscheidung über Gut und Böse so vollkommen formalisiert und damit intellektualisiert“23. Aber damit ist es natürlich noch nicht getan. Nach der Logik der Kant´schen Kritiken, hier speziell der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ auf S.BA104f heißt es: „… denn Freiheit und eigene Gesetzgebung des Willens (also ganz im Sinne des kategorischen Imperativs) sind beides Autonomie, mithin Wechselbegriffe“. Den inneren Widerspruch dieser Aussage in Bezug auf seine Begründung des Bösen bringt Schulte mit folgenden Sätzen auf den Punkt: „Wenn jedoch nach diesem Konzept nur moralisch gutes Handeln auch autonom und frei ist, wäre nicht-moralisches Handeln nicht-frei und nicht-autonom. Diese Konsequenz einfacher logischer Negation jener Wechselbegriffe wäre absurd“24. Dieser unhaltbare Umstand ergibt sich aus der Gleichsetzung von Autonomie und Freiheit. So gibt es zwar keine Autonomie eines Individuums ohne Freiheit, aber wie wir noch sehen werden enthält der Begriff der Freiheit Bestimmungen, die weit über den der Autonomie hinausgehen, bzw. entschieden von dieser abweichen. Dazu kommt noch, dass die Gleichsetzung von freiem Handeln und moralisch gutem Handeln in dieser Logik böses Handeln nicht mehr unter dem Gesichtspunkt des freien Willens fallen könnte. Diesen Widerspruch hat Kant nie aufgelöst, möglicherweise ist er ihm auch entgangen, nicht aber einer ganzen Reihe von Kritikern.
Aber diese Position Kants hat ganz erhebliche Folgen für die weitere, gerade philosophische Argumentation in Bezug auf das Böse, denn als erstes ist festzuhalten, dass Kant durch seine Ausführungen erheblich von der bisherigen Sichtweise abweicht. Das Böse wird ab jetzt nicht nur rein subjektiv reduziert auf die Vernunft der handelnden Person, natürlich mit den ganzen Folgen auch der Verantwortung des Handelnden, sprich des Menschen selbst, sondern diesem dadurch alleine zugewiesen. M.a.W., ab hier ist sowohl Gott als auch der Teufel außen vor. Ganz im Sinne Kants ist er eben konsequenterweise alleine die Ursache allen Bösen. Ab jetzt kann ma´u weder den Teufel noch andere äußere Mächte für böses Verhalten eines Menschen verantwortlich machen. Aber, wie auch Schulte anmerkt, wird dieses radikal Böse nicht nur ein moralisches Problem für jeden Menschen. Es ist darüber hinaus auch eine metaphysische Aussage über den „Ort“ des Bösen alleine im Menschen. Die christliche Tradition hatte ja das Böse mehr oder weniger in den Menschen hineinverlegt, aber seit Kant ist es ein originärer Teil von ihm. Ja dieses angeblich angeborene radikale Böse bricht natürlich auch umfassend mit Augustins Erbsündenlehre, wie mit allen früheren Theodizeen. Dies entspringt natürlich insbesondere seiner schon zitierten Überzeugung, dass wir Gott nicht verstehen könnten. Sowohl Baader als auch Schelling und in einem etwas anderen Sinne Kirke-gaard versuchten im Nachgang zu Kant mit erneuten Versuchen einer auf dem Glauben beruhenden Theodizee dieses Problem zu lösen, aber weder mit Erfolg, noch weiterer Wirkung. Ab jetzt ist diese subjektive Zuweisung des Bösen alleine auf den Menschen als vernünftiges Individuum die Grundlage der weiteren philosophischen Auseinandersetzung. Aber da-durch sind wir auch zu reinen Vernunftwesen reduziert, bzw. wir stehen ab jetzt komplett unter der Herrschaft der Vernunft auch und gerade in Bezug auf unsere Sinne. Wir werden noch sehen, wie absurd gerade diese Position in der Folge dieser Lehre Kants in Wirklichkeit ist. Aber noch eine weitere entscheidende Folge dieser Position Kants ist unbedingt zu erwähnen. Schulte bringt es mit folgenden Worten auf den Punkt: „Mit einer Radikalität (bezogen auf diesen Vorschlag Kants), die Kant nicht konsequent zu Ende gedacht hat, bedroht ein radikales Böses in der menschlichen Natur in jedem Augenblick der Geschichte die Hoffnung auf die fortschreitende sittliche Vervollkommnung des Individuums“. Denn „… als unabänderlicher <angeborener> Bestandteil der menschlichen Natur ist das radikal Böse geschichtlich invariant und unüberwindlich“25. Ja es kommt noch eines obendrauf, was für gläubige Menschen erst Recht unannehmbar ist. „Denn ein radikales Böses in der menschlichen Natur belastet den Schöpfergott, der dieses böse Wesen geschaffen hat. Es gefährdet nicht nur, sondern eliminiert jede Möglichkeit einer philosophischen Theodizee„26.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) ist der nächste, dem wir uns zuwenden wollen. Als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, vor allem aber in Bezug auf die bei ihm überall zugrundeliegende Dialektik als Methode, hat er natürlich eine besondere Position zu unserem Thema. Vorab ist aber zunächst festzuhalten, dass zwar schon die Griechen die Methode entwickelten, aber Aristoteles wies diese Methode mit der Begründung zurück, dass die darin verwendeten Begriffe – wie übrigens in allen philosophischen Auseinandersetzungen, wie wir hier ja schon gesehen haben – nie ein-deutig sein könnten und daher nie zu ein-deutigen Ergebnissen führen könnten. Aber zurück zu Hegel. Sein Denken ist als insbesondere geschichtsphilosophisches Denken in besonderer Weise eine vielgestaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Religion und besonders mit dem Christentum. Ganz im Gegensatz zu Kant ist nach ihm die Aufgabe der ganzen Philosophie keine andere als Gott zu begreifen: „der Gegenstand der Religion wie der Philosophie ist die ewige Wahrheit in ihrer Objektivität selbst, Gott und nichts als Gott und die Explikation (Erklärung) Gottes“27. Daher ist für ihn die ganze Philosophie selbst Theologie: „In der Philosophie, welche Theologie ist, ist es einzig nur darum zu tun, die Vernunft der Religion zu zeigen“28. Hegel fasst aber Gott als primär geistiges Wesen auf – z.B. im absoluten Gegensatz zu Spinoza -, das nicht Natur ist, sondern über die Natur herrscht und sie bestimmt. Wie aber soll ma´u sich das vorstellen? Hegels Gott wird erst durch ein „Sichanderswerden“ von einer wie auch immer vorgestellten Substanz zum Subjekt und dadurch auch zu Geist. Oder anders formuliert; durch eine aus „sich selbst“ erzeugte Schöpfung, also das „Sichanderswerden“, erweist sich Gott als schöpferischer Geist und damit als das Subjekt, das diese Schöpfung hervorbringt. Wir können nun nicht alle diese Gedanken nachvollziehen, wollen uns aber so kurz wie möglich diejenigen anschauen, die für uns hier wichtig sind. Hier wird es nun besonders abstrakt, gerade was unser Thema betrifft. Wie schon erwähnt, denkt Hegel ja prinzipiell dialektisch, also ausgehend von einer These, steht dieser eine Antithese gegenüber, aus denen er dann eine Synthese ableitet. Die Schöpfung wird daher von Hegel als eine Bewegung aufgefasst, in der Gott als das absolut Positive – also die These – in einer Bewegung aus sich heraus etwas Anderes – eine Antithese – nämlich die Welt erschafft. Da aber Gott das absolut positive ist, kann dieses Andere nur das Negative sein. Hier können Sie das Problem der Dialektik deutlich erkennen. Auf der Voraussetzung dieser Denkweise, muss alles, was einem positiven Geist durch Schöpfung – die These – „gegenübertritt“, auch dann, wenn es die eigene Schöpfung ist, automatisch negativ sein – die Antithese also. Mit den Worten Hegels: „Die (von Gott so geschaffene) Realität teils einig mit ihm; das (erschaffene) Endliche ist (aber natürlich immer noch) im Unendlichen, sein (Gottes) Kleid, Gestalt, Dasein. Teils aber ist (bzw. bleibt) Gott absolut das Positive, also (wird) das von ihm Verschiedene (also die Schöpfung) und (das) Negative. Dies(es) Negative erscheint (nun) auf der Seite des Weltwesens, des Menschen. (Und) Dies(es) Negative Gottes ist (jetzt) das Übel, das Böse überhaupt“29. M.a.W., das Böse ist für Hegel nichts selbständiges abstrakt Absolutes, wie in der bisherigen abendländischen Philosophie, sondern Teil des absoluten (weil von Gott erschaffen) Negativen. Aber um daran zu erinnern, wir sind bisher nur bei der These = das absolut Gute gleich Gott und der Antithese = das Negative, unsere Realität. Wie entsteht nun daraus die in der Dialektik immer erforderliche Synthese? Diese Synthese „ist die unaufhaltsame, fortschreitende Selbstentfaltung und -offenbarung des Weltgeistes“30, also Gottes. M.a.W., für Hegel ist die gesamte Geschichte nichts anderes als diese unaufhaltsame, fortschreitende Selbstentfaltung und -offenbarung des Weltgeistes. Da ja aber die Synthese in dieser Theorie immer auch ein „Auf-Heben“ auf ein neues Niveau ist, ist dann irgendwann das Böse in dieser fortschreitenden Selbstoffenbarung des Geistes als schon „aufgehobenes“ Teil des ebenfalls „aufgehobenen“ Negativen überhaupt und damit Teil des absolut Guten, nämlich Gottes und damit am Ende der Geschichte ganz einfach verschwunden, bzw. nun Teil des Positiven oder Gottes selbst. Bis dahin haben wir uns einfach darein zu fügen und damit abzufinden, Punkt. Dieser Gedankengang ist zweifellos eine neue Form einer Theodizee, aber einer so abgehobenen, fast schon jenseitigen, dass sie weder einer unabhängigen – also von der Dialektik freien – Vernunft, noch einem logischen Denken genügen kann. Vor allem aber kann dieses Denken nun wirklich niemandem mehr in irgendeiner Weise Anhaltspunkt oder gar Trost sein, der von irgendeinem Bösen betroffen ist. Aber für die meisten der zahlreichen abgehobenen „reinen“ Theoretiker war dieser letzte Versuch einer Versöhnung von Philosophie und Christentum von großem Belang, konnten sie doch weiterhin versuchen Subjektivität und Sittlichkeit als selbstbestimmte unter ein „Dach“ zu bringen. Dies haben ihnen aber dann Schopenhauer und insbesondere Nietzsche gründlich verdorben.
Zunächst einiges zu Arthur Schopenhauer (1788 – 1860). In seiner Lehre vertrat er die Überzeugung, dass „der Welt ein irrationales Prinzip zugrunde liege“. So schreibt er ganz klar: „Die Welt ist (folglich) so schlecht, wie sie möglicherweise sein kann, wenn sie überhaupt noch sein soll“, wobei er eh der Meinung ist, dass es auf dieser Welt einen Daseinskampf gibt, in dem wir Menschen zum Untergang verurteilt sind. Nach seiner Überzeugung herrscht in der Natur nur Gewalt, aber daher natürlich auch zwischen den Menschen. Nach ihm ist das Volk ein „ewig unmündiger Souverän“, „unwissend, dumm und unrechtlich“. Daher sei es völlig gerechtfertigt, dass es der „physische Gewalt der Intelligenz, der geistigen Überlegenheit“ unterworfen werde. Dass die bisherige Geschichte sehr deutlich beweist, dass die eigentlichen Verbrechen immer von den sog. intelligenteren Menschen – also den Eliten – hervorgebracht wurden und werden, interessiert ja bei der Formulierung solcher „feststellender“ Theorien meist absolut nicht. Im Zusammenhang mit dem Staat bringt er daher auch die alte Leier wieder zum Vorschein, die ja bis auf Hobbes zurückgeht, der Zweck des Staates sei es, dass durch staatliche Gewaltanwendung „möglichst wenig Unrecht im Gemeinwesen“ herrsche, zugunsten des Gemeinwohls dürfe der Staat auch Unrechtes tun. Da diese Welt nun aber mal so schlecht ist wie sie ist, ist sie damit selbst für ihn das Weltgericht – siehe Augustinus -. Das entspricht in dem Sinne seiner Überzeugung, als ja nach ihm die Lebensumstände der Menschen von „Mangel, Elend, Jammer, Qual und Tod“ bestimmt sind.
Mit Nietzsche – Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 – 1900) – betritt ein Mann gegen Ende des 19. Jh. die philosophische Bühne, der als kategorischer Nihilist alle Werte, wie z.B. das Böse, Moral, Ethik usw. demontiert und durch eine Art biologisch naturale Leitinstanz ersetzt. „Nach dem Wert der Moral kann erst gefragt werden, wenn diese selbst als Schein und Ideologie unter Verdacht steht“31, wie es Schulte ausdrückt. Und Nietzsche sieht deutlich den gesellschaftlichen Zusammenhang einer solchen eher ideologischen Moral. Er nennt sie eine Herrenmoral. Diese „sei die Haltung der Herrschenden, die zu sich selbst und ihrem Leben Ja sagen könnten, während sie die anderen als <schlecht> (Wortstamm: „schlicht“) abschätzten. Sklavenmoral sei die Haltung der „Elenden […], Armen, Ohnmächtigen, Niedrigen […], Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Hässlichen“ die zuerst ihr Gegenüber – die Herrschenden, Glücklichen, Ja-Sagenden – als „böse“ bewerteten und sich selbst dann als deren „guten“ Gegensatz ausmachten. Zu beachten ist hier aber, dass Nietzsche hier ziemlich deutlich die Geschichte der bisherigen Zivilisation auf den Punkt bringt (s.u.). Nach seinen Worten sei es vor allem die Moral des Christentums gewesen, die eine solche Sklavenmoral zum Teil selbst hervorgerufen, in jedem Fall aber begünstigt und dadurch zur herrschenden Moral gemacht habe“ (Wik.), was auch völlig zutreffend ist, zumindest in den wichtigsten Auswirkungen auf das einfache Volk. Da er nun aber allen „Werten“ gegenüber eine ablehnende Haltung einnimmt – z.B. auch gegenüber der Wissenschaft und der Wahrheit – anerkennt er daher auch kein Kriterium zur Definition eines Guten oder Bösen. Ja er geht bekanntlich so weit, Gott als von uns getötet zu behaupten. Im Aphorismus 125 seines Buches „Die Fröhliche Wissenschaft“ lesen wir auf S.140f unter dem Hinweis auf einen sog. „tollen Menschen“: „Wohin ist Gott? rief er (der tolle Mensch), ich will es euch sagen! Wir haben ihngetötet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
Diese Sätze sind nicht nur wegen ihrer Sprache sehr berührend. Hierin zeigt es sich, dass Nietzsche selbst vor dieser Schreckensvision graut, dass nämlich danach die zivilisierte Welt ihr bisheriges geistiges Fundament weitgehend zerstört hat. Es ist auch für ihn ein bedrohliches Ereignis. Aber auf welche Art von Moral oder allgemeiner Lebensvorstellung und –sinn will denn Nietzsche hinaus? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns noch kurz ansehen, wie er mit dem Thema Leid umgeht. Das hat damit zu tun, dass er selbst ja seit seiner Kindheit mit Krankheit und Leid zu kämpfen hatte. So musste er bereits mit 35 Jahren aus solchen Gründen seine Professur in Basel aufgeben und erlitt 19 Jahre später einen geistigen Zusammenbruch und lebte seither in geistiger Umnachtung, bevor er 1900 starb. Es ist für ihn zwar evident, dass das Leiden zu jedem menschlichen Geschöpf gehört. Aber für ihn ist dieses Leid sinnlos. Ganz besonders die alten Vorstellungen des Leides als göttliche Strafe für böse Taten oder Sünde verwirft er kategorisch. Für ihn war und ist dies nichts anderes als Priesterbetrug. Seine Rechtfertigung all dieser Umstände besteht gegen Schopenhauers Verzicht auf den Willen zum Leben darin gerade in einem Willen zum Leben, aber leider unter der Prämisse des Willens zur Macht. Das ist für Schulte eine neue Theodizee, nämlich eine solche ohne Gott. Allerdings glaubt er nicht an einen Fortschritt in der Geschichte der Menschheit, oder in der Welt überhaupt. Für ihn ist folglich das Ziel der Menschheit nicht an ihrem (zeitlichen, Hegel) Ende zu finden, sondern in ihren immer wieder auftretenden höchsten Individuen, den Übermenschen. Was meint Nietzsche mit diesem Begriff, den er zum ersten Male in „Also sprach Zarathustra“ benutzt? Die Gattung Mensch als Ganzes sieht er nur als eine Art Grundmasse, aus der heraus er „Schaffende“ fordert, eben solche Übermenschen, die ihrerseits an gar nichts gebunden sind, außer eben an ihren Willen zur Macht. Diese sollen „hart“ und mitleidlos mit anderen und vor allem mit sich selbst umgehen, um aus der Menschheit und sich selbst ein wertvolles Kunstwerk zu schaffen. Ja sie lesen richtig, ein Kunstwerk. Nietzsche ist keineswegs der erste, der auf die Idee der Ästhetisierung der Welt verfällt, wohl meist aus Verzweiflung über den Zustand der zivilisierten Gesellschaften überhaupt. Aber dazu kommen wir noch. Abschließend sei erwähnt, dass zwar mit Nietzsche das Böse angeblich abgeschafft war, aber wie so oft, totgesagte leben länger, wie dann spätestens der Holocaust zeigte, der ja von einem „Übermenschen“ (???) verursacht wurde. Nicht umsonst hat ma´u Nietzsche für die Ideologie der Nazis mitverantwortlich gemacht, was allerdings eine sehr gewaltsame Interpretation seines Denkens bedeuten würde.
Zum Abschluss dieses Abschnittes wollen wir uns noch kurz mit Karl Jaspers beschäftigen. Karl Theodor Jaspers (1883 – 1969) stellte 1953 in seinem Buch „Einführung in die Philosophie“ bezogen auf das Verhältnis zwischen Gut und Böse drei Stufen vor, auf denen der Mensch seiner Überzeugung nach Alternativen hat und von daher zur Entscheidung in Bezug auf sein Handeln gefordert ist:
Moralisches Verhältnis: Dieses Verhältnis steht im Sinne Kants zwischen Pflicht und Neigung. Böse ist, sich von den unmittelbaren Antrieben leiten zu lassen. Dem gegenüber steht die Beherrschung der unmittelbaren Antriebe durch den sittlichen Gesetzen folgenden Willen. Wie auf den anderen Stufen entscheidet nicht das konkrete Handlungsergebnis darüber, ob der handelnde Mensch böse sei, sondern die Auswahl seines Antriebs.
Ethisches Verhältnis: Das Verhältnis wird erst von der Wahrhaftigkeit der Motive bestimmt. In der Realität des Handelns sowohl unter Bedingtem wie auch Unbedingtem macht im vorgegebenen Handeln für den handelnden Menschen das Unbedingte vom Bedingten abhängig. Er lässt es oft zu, dass ihm von Autoritäten seine Wahlfreiheit genommen wird und entzieht sich somit seiner Verantwortung, indem er diese der Autorität überträgt. Böse ist hier Schwäche, die der Neigung (??) nachgibt. Böse ist sogar die Scheingüte als Luxus glücklicher Verhältnisse. Alternativlosigkeit wird instrumentalisiert – z.B. durch Berufen auf Verordnungen „von Oben“ -, um dem Handelnden den Konflikt zu ersparen.
Metaphysisches Verhältnis: Hier bestimmt das Verhältnis zwischen zum Sein drängender Liebe und zum Nichtsein drängender Hass das Verhältnis zwischen Gut und Böse. Böse ist erst der Wille zum Bösen (auch ausgedrückt in der Entschuldigung des Bösen), der hier ein Wille zur Zerstörung ist.
Dieser hier erneut erkennbare Bezug auf die Entscheidungsweise – auf den Weg – anstelle eines Bezugs auf Handlungsergebnisse – auf das Ziel – hat auch Gemeinsamkeiten mit urbuddhistischen Auffassungen, in denen nicht Ergebnisse bewertet und göttliche Vorgaben befolgt werden, sondern Getriebenheit durch Gier und fehlendes Bemühen um Erkenntnis zu bösem Handeln führt (teils Wik.). Mehr als bezeichnend ist aber, dass Jaspers selbst 1953 das Böse nach wie vor an der angeblich allgemein menschlichen Gier und der fehlenden Bemühung um Erkenntnis – früher sagte ma´u dazu meist einfach Dummheit – festmacht und insbesondere die Folgen böser Handlungen völlig außen vor lässt. Was daran schon fast skandalös ist, ist der Umstand, dass er – der ja beruflich auch noch Psychiater war, und daher direkten Bezug zu Menschen hatte, die ja in aller Regel aufgrund „böser“ Handlungen (s.u.) in ihren kranken Zustand verfallen -, die Möglichkeit, ja eigentlich Pflicht gehabt hätte, endlich diese abgehobene abstrakte Sicht der Philosophie zu verlassen, so argumentiert. Der alles überragende Grund für diese Kritik ist aber die Zeit der Veröffentlichung, nämlich unmittelbar nach dem ja inzwischen durchaus bekannt gewordenen Ausmaß und dem damit einhergehenden immer größer werdenden Grauen in Bezug auf den gerade eben „beendeten“ Holocaust. Wir haben hier einen letzten Hinweis auf die zutreffende Kritik von Walter Simonis gegenüber der Philosophie und ihrem Verhältnis zu dem Phänomen des Bösen. In seinem schon erwähnten Buch „Schmerz und Menschenwürde“ beschreibt er mit Bezug auf Pythagoras das „Geschäft“ der Philosophie. Der Legende nach soll Pythagoras auf die Frage nach seinem Beruf geantwortet haben; er übe keinen solchen aus, „er philosophiere nur“. M.a.W. er stehe gleichsam neben dem eigentlichen Leben und seinem Getriebe und mache sich darüber Gedanken. Simonis schreibt nun dazu: „Was in der Legende als Philosophieren beschrieben wird, ist noch nicht böse. Wohl aber, was daraus werden kann und in der Geschichte geworden ist“. Und er fährt weiter unten erklärend fort: „Immer weiteres Zurücktreten, <Abstrahieren> (oder wie so oft schlichte Behauptungen) bringt dreierlei mit sich. Zum einen: Das Markttreiben (also das real stattfindende Leben) selbst wird gar nicht mehr betrachtet, Philosophie hat es nicht mehr mit dem wirklichen Phänomen (dieses realen Lebens), sondern nur noch mit abstrakten Begriffen zu tun, die für sie zum Wesentlichen werden. Zum zweiten: Der Philosophierende vergisst, dass er selbst immer auch noch zu den Markttreibenden gehört, die ihre Geschäfte machen. Und drittens: Angesichts der Abstraktheit seiner Begriffe und Gedanken vergisst er, dass sein Sich-Gedanken-darüber-Machen sein eigenes menschliches Machen ist. Naiv werden Begriffe als die Sache genommen, die immer noch gegenwärtig sei, im Geiste betrachtet werden. Dass alle Begriffe und alles sogenannte Denken und Arbeiten mit ihnen menschlich bleiben, wird nicht mehr erinnert. Um so wichtiger ist genau diese Erinnerung: Zum einen Erinnerung der Herkunft jeglichen Denkens und Gedachten aus Fleisch und Blut – womit das Denken und sein Gedachtes ja keineswegs ihrer Eigenart entkleidet werden. Zum anderen Erinnerung eben der fleischlich-blutvollen Wirklichkeit des Seins und Wesens der Welt, von der der Philosophierende sich nicht abtrennen kann, in der er vielmehr ein Teil eines ihn umgebenden je Größeren bleibt“32.
Ich denke, wenn Sie
diese Sätze mit den oben dargestellten Theorien des Bösen vergleichen, die die
Philosophie und natürlich auch Theologie im Laufe ihrer Geschichte
hervorbrachten – mit wenigen abweichenden Ansätzen (s.o.) -, können Sie diese Kritik nachvollziehen und verstehen. Karl
Jaspers war ja nochmals ein besonders eklatantes Beispiel dafür. Es zeigt sich
aber auch, dass es eines ganz anderen, neuen Ansatzes bedarf, um das Böse zu
erkennen, zu beschreiben und dann eben auch besser zu verstehen und den daraus
folgenden Umgang damit auf ein festeres Fundament zu stellen. Dies soll auf den
folgenden Seiten in einigen ersten grundlegenden Ansätzen versucht werden. Dass
dieses Unternehmen natürlich nicht unter dem Anspruch antreten kann, dieses so
umfassende Phänomen völlig umfassend und adäquat darzustellen, ist natürlich
selbstverständlich. Aber natürlich sind erste Schritte möglich.
Kapitel II Wir Menschen
Ab hier müssten Sie bei Gefallen des Textes auf den Kauf des Buches zurückgreifen. Vielen Dank.
Anmerkungen
- Hannah Arendt „Eichmann in Jerusalem“ S.121
- a.a.O. S.136
- Erklärung dieses Begriffs s.u.
- a.a.O. S.165 Hervorh. M.F und P.S.
- Platon „Protagoras“ 345D
- a.a.O. S.69
- siehe erneut Protagoras 325, aber auch „Der Staat“.
- siehe hierzu Cornelius Castoriadis „Gesellschaft als imaginäre Institution“.
- a.a.O. Bd. III S.188 Hervorh ED.
- siehe Gerald Messadié „Teufel Satan Luzifer“
- W. Simonis a.a.O. S.125
- a.a.O. S. 569
- zitiert aus Susan Neiman „Das Böse denken“ S.188
- a.a.O. S.189
- Susan Neiman a.a.O. S.53
- S.N. a.a.O. S.79
- a.a.O.S.80
- a.a.O. S.85
- ein Umstand den z.B. die Liberalen schon lange und die Neoliberalen erst recht völlig ausblenden.
- a.a.O. S.82
- S.N. a.a.O. S.93
- zitiert aus S.N. a.a.O. S.284f
- C. Schulte a.a.O. S.34
- a.a.O. S.29
- a.a.O. S.331
- a.a.O. S.337 Hervorh. C.S
- G.W.F Hegel aus Rel. I S.28
- Rel II S.341
- Rel I S.162
- C. Schulte a.a.O. S.343
- C.S. a.a.O. S.315 Hervorh. C.S.
- a.a.O. S.248f
- L. Feuerbach „Grundsätze der Philosophie der Zukunft“ S.60
- siehe hierzu auch den Menschenrechtskatalog der Vereinten Nationen.
- J. Piaget „Meine Theorie der geistigen Entwicklung“ S.65f
- siehe hierzu Piere Bourdieu „Der kleine Unterschied“.
- dieser Begriff entstammt der Übersetzung der Bücher von Ken Wilber.
- „zion. Prot.“ S.22
- a.a.O. S.50
- K.K. „Geheimnisse des lebendigen Leuchtens“ S.128
- J. Gebser a.a.O. S.150
- siehe Carl Amery „Global Exit“
- siehe Joris Luyendijk „Unter Bankern“
- S. Diamond a.a.O. S.238
- siehe David Graeber in „Schulden“
- siehe sein Buch „Der Gottesstaat“
- weitere seiner Bücher im Literaturverzeichnis
- siehe mein Buch „Die Untertanenfabrik“
- a.a.O. S.54ff Hervorh. HPD
- R. Wilhelm “Tao te king” a.a.O. S.133
- a.a.O. S.41
- siehe Carl Popper „Objektive Erkenntnis“.
- N.D. Walsch a.a.O. Bd.1 S.24
- a.a.O. S.170
- HP Dürr a.a.O. S.81 Hervorh. P.S.
- aus „Sai Baba spricht zum Westen“ S.225 Hervorh. S.B.
- W. Simonis a.a.O. S.249 Hervorh. W.S
- a.a.O. S.255
- a.a.O. S.274
- a.a.O. S.266
- a.a.O. S.260
- I.K. „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ S.63
- R. Steiner „Dreigliederung von Geist, Recht und Wirtschaft“ S.12
- eine umfassendere Darstellung eines großen Teils von Gründen finden Sie in meinem Buch „Das Patriarchat“
- siehe hierzu neben anderen W. Benjamin, M. Weber oder W. Bloch
- S.D Diamond „Kritik der Zivilisation“ S.76
- a.a.O. S.77
- a.a.O. S.89
- a.a.O. S.91
- a.a.O. S.6
- a.a.O. S.13f
- a.a.O. S.14
- a.a.O. S.80
- a.a.O. S.100f
- siehe hierzu das Buch „Quellen des Selbst“ von Charles Taylor, in dem dieser diese grundlegend negativen Folgen dieser gesellschaftlichen Wahrnehmung umfassend darstellt.
- Christopher Lasch „Das Zeitalter des Narzissmus“ S.88f
- S.D. a.a.O. S.37
- M. Heidegger „Die Technik und die Kehre“
- siehe hierzu Ray Kurzweil „Menschheit 2.0
- siehe hierzu David Graeber „Schulden“.
- siehe hierzu besonders Cornelius Castoriadis „Gesellschaft als imaginäre Institution“.
- J. Heinrichs in seinem Buch „Revolution der Demokratie“.
- siehe hierzu die vor den Feudalreichen entstandenen, gegenüber den früheren Stämmen wesentlich größeren Stammeshäuptlingstümern, aber auch alle Gesellschaften, die Stanley Diamond unter die Primitiven rechnet.
- siehe hierzu B. Malinowski „Geschlecht und Verdrängung in primitiven Gesellschaften“.
- A. Gruen „Der Verlust des Mitgefühls“ S.46
- G. Dux „Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne“ S.174
- C. Castoriadis a.a.O. S.515
- a.a.O. S. 511
- E. Fromm a.a.O. S.140 Hervorh. E.
- a.a.O. s.22f
- zitiert nach E.F. a.a.O. S.140
- „Nur jemand – also wir – der von Kindheit an zu einem unabhängigen Herrscher erzogen ist, hat Verständnis für die Worte des politischen ABC“ „zion. Prot.“ S.9
- M. Morgan a.a.O. S.93
- a.a.O. S. 94
- a.a.O. S.113
- S. Diamond a.a.O. S.55
- zitiert nach Lloyd de Mause in „Hört ihr die Kinder weinen“ S.46
- A. Gruen „Der Kampf um die Demokratie“ S.37f
- a.a.O. S.39
- A. Gruen „Der Verlust des Mitgefühls“ S.82
- A.G. „Der Fremde in uns“ S.54f
- siehe nochmals das Buch von Fromm „Wege aus einer kranken Gesellschaft“.
- a.a.O. S.52f
- a.a.O. S.189
- A.G „Der Verlust des Mitgefühls“ S.15
- vergl. hierzu das sehr informative Buch „Die Entwicklung der sozialen Frage“ von Robert Castel.
- siehe die Folgen der Veränderungen der diesbezüglichen Rechtslage weltweit durch den Einfluss der Neoliberalen, z.B. des MPS
- A.G. „Der Verlust des Mitgefühls“ S.46
- a.a.O. S.52
- siehe z.B. die Forschungen von Hecaen, Keller, u.a. zitiert bei A.G.
- a.a.O. S.53
- a.a.O. S.48
- zitiert nach A.G. a.a.O. S.49
- C. Castoriadis „Gesellschaft als imaginäre Institution“ S.298f
- a.a.O. S.308f
- a.a.O. S.312 Hervorh. P.S.
- a.a.O. S.46
- a.a.O. S.454
- Erich Fromm „Wege aus einer kranken Gesellschaft“ S.58
- R. Haller „Das ganz normale Böse“ S.49
- K. Lorenz „Das sogenannte Böse“ S.210
- A.G. „Der Verlust… S.232
- J. Gebser a.a.O. S.159 Hervorh. P.S.
- a.a.O. S.280f
- a.a.O. S.59
- siehe hierzu das Buch „Geschäfte mit dem Feind“ von Ulrich Völklein
- siehe hierzu die wichtigsten Vertreter v. Mises, v. Hayek, M. Friedman und G. Rothbard
- gute Beispiele finden Sie hierzu in dem Buch „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ von John Perkins, „Putsch“ von Stephen Kinzer, oder mehrerer Bücher von Noam Chomsky
- siehe hierzu das Buch „Der Zerfall der Demokratie“ von Yascha Mounk, aber vieler mehr
- siehe zu dieser Formulierung Milton Friedman in „Kapitalismus und Freiheit“, in der er ja diese Forderung sinngemäß erhebt.
- siehe in Ulrike Herrmanns Bücher „Hurra wir dürfen zahlen“, oder „Der Sieg des Kapitals“.
Bücherliste
Psychologie –analyse
Allport Gordon W. Die Natur des Vorurteils
Argelander Gruppenprozesse
Beck/Cowan Spiral Dynamics
Beerland Christiane Der Schlüssel zur Selbstbefreiung
Bender Hans Parapsychologie
Bernfeld Siegfried Erziehung und Psychoanalyse
Bucher Anton A. Psychologie der Spiritualität
Bucke Richard Kosmisches Bewusstsein
Cixous Helene Die unendliche Zirkul. des Begehrens
Csikszentmihalyi Mi Dem Sinn d Lebens ei Zukunft geben
Daublebsky Benita Spielen in der Schule
Deikmann Artur Therapie und Erleuchtung
Dethlefsen/Dahlke Krankheit als Weg
Deutsch Helene Psychoanal der weiblichen Sexualität
Dolto Francoise Über das Begehren
Dornes Martin Der kompetente Säugling
Dornes Martin Die emotionale Welt des Kindes
Eltz Heinrich Die menschlichen Temperamente
Engelmayer Otto Einführung in die Wertpsychologie
Fast Julius Körpersprache
Fenichel Otto Psychoanalytische Neurosenlehre
Freire Paulo Pädagogik der Unterdrückten
Freud Sigmund Abriss der Psychoanalyse
Freud Sigmund Studienausgabe Bd.1-10
Freud Sigmund „ Ergänzungsband
Fromm Erich Autorität und Familie
Fromm Erich Anatomie der menschl Destruktivität
Fromm Erich Haben oder Sein
Fromm Erich Die Seele
Fromm Erich Jenseits der Illusion
Fromm Erich Psychoanalyse und Religion
Fromm Erich Psychoanalyse und Ethik
Fromm Erich Die Furcht vor der Freiheit
Fromm Erich Märchen, Mythen, Träume
Fromm Erich Wege aus einer kranken Gesellschaft
Fromm Erich Ihr werdet sein wie Gott
Fromm Erich Die Kunst des Liebens
Fromm Erich Über die Liebe zum Leben
Fromm/Suzuki Zen-Buddhismus und Psychoanalyse
Gasset José O. y Der Aufstand der Massen
Gebser Jean Ursprung und Gegenwart (3 Bände)
Gilligan Carol Die verlorene Stimme
Gilligan Carol Die andere Stimme
Goleman Daniel Emotionale Intelligenz
Grof Stanislav Das Abenteuer der Selbstentdeckung
Gruen Arno Der Fremde in uns
Gruen Arno Falsche Götter
Gruen Arno Wider den Gehorsam
Gruen Arno Der Verrat am Selbst
Gruen Arno Der Kampf um die Demokrat
Gruen Arno Der Wahnsinn der Normalität
Gruen Arno Der Verlust des Mitgefühls
Gruen Arno Dem Leben entfremdet
Hacker Friedrich Aggression
Hamer/Copeland Das unausweichliche Erbe
Hass Gerh. Hrsg. Anatomie der Aggression
Haug W.P. Warenästhetik Sexualität Herrschaft
Herskowitz Morton Emotionale Panzerung
Heyer Gustav R. Vom Kraftfeld der Seele
Hofstädter Psychologie
Jaspers Karl Psychologie der Weltanschauungen
Jaxon-Bear Eli Das spirituelle Enneagramm
Joas Hans Die Kreativität des Handelns
Jung C.G. Die Psychologie des Unbewussten
Jung C.G. Gesamtausgabe (Olten)
Jung C.G. Der Mensch und seine Symbole
Kohlberg Lawrence Psychologie der Moralentwicklung
Kohut Heinz Narzissmus
Krippner/Rubin Lichtbilder der Seele
Laing Ronald D. Das geteilte Selbst
Lauster Peter Die Liebe
Le Bon Gustave Psychologie der Massen
LeCron Leslie Fremdhypnose Selbsthypnose
Long Barry Nur die Angst stirbt
Lorenzer/Dahner Psychoanalyse als Sozialwissenschaft
Lowen Alexander Körperausdruck und Persönlichkeit
Maslow Abraham H. Psychologie des Seins
Metzinger Thomas Der Ego-Tunnel
Mitscherlich Alexan Die Unfähigkeit zu Trauern
Mitscherlich Alexan Thesen zur Stadt der Zukunft
Mitscherlich Alexan Die Unwirtlichkeit unserer Städte
Mitscherlich „ Psyche (Zeitschr für Psychoanalyse)
Moser Tilmann Lehrjahre auf der Couch
Moser „ Jugendkrimin u Gesellschaftsstruktur
Niel Mathilde Psychoanalyse des Marxismus
Ostermeyer Helmut Ehe, Isolation zu zweit
Piaget Jean Meine Theorie der geistigen Entwickl
Pierrakos John Core Energetik
Reich, Helene Die Sexualität im Kulturkampf
Reich, Wilhelm Charakteranalyse
Reich, Wilhelm Massenpsychologie des Faschismus
Reich, Wilhelm Die Funktion des Orgasmus
Reich, Wilhelm Frühe Schriften 1 & 2
Reich, Wilhelm Die sexuelle Revolution
Rhue Morton Die Welle
Richter Horst E. Eltern Kind und Neurose
Richter „ Patient Familie
Richter „ Die hohe Kunst der Korruption
Richter „ Bedenken gegen Anpassung
Rohr/Ebert Das Enneagramm
Schellenbaum Peter Das Nein in der Liebe
Schlabach Peter Die Untertanenfabrik Lernschule
Schlabach Peter Weltsichtebenen, „Bilder im Kopf“,
Senf Bernd Wiederentdeckung des Lebendigen
Sigusch/Klein (Hg) Sexualität konkret
Slater Philip Mikrokosmos: Eine Studie
Suddendorf Thomas Der Unterschied
Vivekanandab Swami Bhakti Yoga
Warnke Ulrich Die geheime Macht der Psyche
Wendel/York Maskenball der Seele
Gesellschaftswissenschaft – Soziologie
Adamek/Otto Der gekaufte Staat
Adorno Theodor W. Jargon der Eigentlichkeit
Agnoli J./Brückner Die Transformation der Demokratie
Allen Gary Die Insider
Allen Gary Die Rockefellerpapiere
Amery Carl Hitler als Vorläufer
Amery Carl Global Exit
Anter Andreas Theorien der Macht
Ariés,Béjin,Foucault Die Masken des Begehrens
Arnim v. Achim Staat ohne Diener
Arnim v. Hans Her. Die Deutschlandakte
Bassaglia Franco Die abweichende Mehrheit
Bäthge Martin Ausbildung und Herrschaft
Bauer Joachim Prinzip Menschlichkeit
Bauer Joachim Selbst-Steuerung
Bauer Joachim Arbeit
Bauman Zygmunt Leben als Konsum
Bauman Zygmunt Leben in der flüchtigen Moderne
Beer Susanne Immanenz und Utopie
Benedikter Roland Postmaterialismus
Berger Wilhelm Macht
Berlitz Charles Die wunderbare Welt der Sprachen
Bieger Eckhard Freiheit – Wurzelgrund d Spiritualität
Bloom Allan Der Niedergang d amerikanis Geistes
Boeckl Manfred Vom Stachel i Gier werden si getötet
Bollenbeck Georg Eine Geschichte der Kulturkritik
Bollnow Otto F. Sprache und Erziehung
Borneman Ernest Das Patriarchat
Bourdieu (Hg) Das Elend der Welt
Bourdieu Pierre Die männliche Herrschaft
Bourdieu Pierre Sozialer Sinn
Bourdieu Pierre Die feinen Unterschiede
Bourdieu Pierre Praktische Vernunft
Bremer Ilse Schule im Patriarchat – Schulung
Brie Michael (Hg) Schöne neue Demokratie
Bringezu Stefan Erdlandung
Bringezu Stefan Umweltpolitik
Brisard/Dasquiè Die verbotene Wahrheit
Brockmann (Hg) Die Zukunftsmacher
Bröckers Mathias Verschwörungstheorien und 11.9.
Brückner Peter Über die Gewalt
Brumlik Micha Die Gnostiker
Brzezinski Zbibniew Die einzige Weltmacht
Bülow Andreas von Im Namen des Staates
Bülow Andreas von Die CIA und der 11. September
Bussiek Hendrik Veränderung der Gesellschaft
Byung-Chul Han Was ist Macht
Caparros Martin Der Hunger
Carmin E.R. Das schwarze Reich
Castel Robert Metamorphosen der sozialen Fragen
Childe Gordon V. Soziale Evolution
Chomsky Noam Sprache und Verantwortung
Chomsky Noam Eine Anatomie der Macht
Chomsky Noam Offene Wunde Nahost
Chomsky Noam War against people
Chomsky Noam Hybris
Chomsky Noam Der gescheiterte Staat
Chomsky Noam Power and Terror
Chomsky Noam Interventionen
Chomsky Noam The Attack
Chomsky Noam Profit over people
Chomsky Noam Verantwortung der Intellektuellen
Chomsky Noam Über Erkenntnis und Freiheit
Clausewitz Carl von Vom Kriege
Conze Werner Sozialgeschichte der Familie
Dahrendorf Ralf Fragmente eines neuen Liberalismus
Dahrendorf Ralf Versuchungen der Unfreiheit
Dahrendorf Ralf Die Chancen der Krise
Daly Mary Jenseits von Gottvater, Sohn & Co
Darnstädt Thomas Der globale Polizeistaat
Deffarge/Troeller Frauen der Welt
Diamond Stanley Kritik der Zivilisation
Dubiel Helmut Was ist Neokonservatismus
Durkheim Emile Elementaren Form religiösen Lebens
„ „ Über die Teilung der sozialen Arbeit
Erdmann Stefan Banken, Brot und Bomben 2Bände
Fach Wolfgang Die Regierung der Freiheit
Fanon Frantz Das kolonisierte Ding wird Mensch
Fanon Frantz Die Verdammten dieser Erde
Ferguson Marilyn Die sanfte Verschwörung
Feyerabend Paul Wider den Methodenzwang
Feyerabend Paul Wissenschaftstheoretischer Realismu
Foucault Michel Analytik der Macht
Foucault Michel Überwachen und Strafen
Fritsch Theodor Die zionistischen Protokolle
Fuhr Eckhard Der Vertrag zur deutschen Einheit
Gall Lothar (Hrsg) Liberalismus
Gamm Hans J. Kritische Schule
Ganser Daniele NATO Geheimarmeen in Europa
Geertz Clifford Dichte Beschreibung
Giarini/Liedtke Wie wir arbeiten werden
Girard René Das Heilige und die Gewalt
Göttner-Abendroth Für die Musen
Göttner-Abendroth Die Göttin und ihr Heros
Göttner-Abendroth Das Matriarchat 1
Göttner-Abendroth Die tanzende Göttin
Goodman Paul aufwachsen im Widerspruch
Gremliza Hermann 48 Nestbeschmutzungen
Grosse Ernst Spencers Lehre v d Unerkennbaren
Guha Anton A. Sexualität und Pornographie
Haensch Dietrich Repressive Familienpolitik
Haesler Ludwig Suche nach einer erträglichen Welt
Hamilton, Mad.Jay Die Federalist Papers
Heede Schriewersma Matrix Inform
Heidenreich B. (Hrg) Politische Theorien II Liberalismus
Heinsohn, Gunnar Söhne und Weltmacht
Helfrich Hede (Hg) Patriarch Vernunft – Matriar Gefühle
Helsing Jan van Hände weg von diesem Buch
Helsing „ Geheimgesellschaften
Henningsen Peter Werkzeuge der Erkenntnis
Hessel Stéphane Empört euch
Heßler Martina Kulturgeschichte der Technik
Hoerster Hrsg. Recht und Moral
Holey Jan Udo Die Kinder des neuen Jahrtausends
Holz Hans H. Die abenteuerliche Rebellion
Honnefelder Ludger Was soll ich tun, wer will ich sein?
Honneth Axel Die Idee des Sozialismus
Horkheimer Max Traditionelle und kritische Theorie
Horkh.Ador.Mac.Ha Die Frankfurter Schule
Horkh.Rahn.v.Weiz Über die Freiheit
Humboldt Wilh.v. Versuch die Grenzen … des Staates zu
Irrgang Bernhard Natur als Ressource
Jacoby Russel Soziale Amnesie
Johnston William Spiritualität und Transformation
Jungk Robert Menschenbeben
Juul J. Hoeg P. Miteinander
Kaiser (Hg) Global 2000
Kayser Hans Akroasis
Kinzer Stephen Putsch!
Klein Stefan Der Sinn des Gebens
Koestler Arthur Die Nachtwandler
Köstler Arthur Der Yogi und der Kommissar
Konersmann R.(Hg) Kulturkritik
Kreiner Maria Demokratie als Idee
Kurzweil Ray Menschheit 2.0
Lanier Jaron Wem gehört die Zukunft?
Lasch Christopher Das Zeitalter des Narzissmus
Lawton Denis Soziale Klasse und Erziehung
Layard Richard Die glückliche Gesellschaft
Lem Stanislav summa technologiae
Lenk Kurt Ideologie
Lenk Kurt Wie demokratisch i d Parlamentaris
Luhmann Niklas Die Wirtschaft der Gesellschaft
Luhmann Niklas Funktion der Religion
Luhmann Niklas Die Politik der Gesellschaft
Lütz Manfred Bluff
Luria/Judowitsch Die Funktion der Sprache
Maclay/Humphry Adam im Hühnerhof
Marcuse Herbert Der eindimensionale Mensch
Marcuse Herbert Kultur und Gesellschaft 1 – 2
Marcuse/Rapoport Aggression und Anpassung
Mathiesen Thomas Die lautlose Disziplinierung
Mause Lloyd de Hört ihr die Kinder weinen
Mead Margret Jugend und Sexualität
Meadows Kenneth Die Weisheit der Naturvölker
Menasse Robert Die Zerstörung der Welt als Wille
Miegel Meinhard Epochenwende
Mies Maria Patriarchat und Kapital
Mies/v.Werlhof Hg. Lizenz zum Plündern
Milgram Stanley Das Milgram-Experiment
Mill John Stuart Über die Freiheit
Millett Kate Sexus und Herrschaft
Misik Robert Politik der Paranoia
Mommsen/Franz Hg Die deutschen Parteiprogramme
Moore Michael Stupid white men
Morris Desmond Der nackte Affe
Morris „ Der Menschenzoo
Morus Thomas Utopia
Mounk Yascha Der Zerfall der Demokratie
Münster/Picht Naturwissenschaft und Bildung
Murphy Joseph Energie aus dem Kosmos
Negt Oskar Arbeit und menschliche Würde
Neill Alexander S. Antiautoritäre Erziehung
Neumann Reiner Die Macht der Macht
Ötsch W./Horaczek Populismus für Anfänger
Offenbartl Susanne Keine Moderne ohne Patriarchat?
O´Neill Nena & Geo Die offene Ehe
Parsons
Talcott Gesellschaften
Perkins John Bekenntnisse
Hit Man
Pfaller Robert Erwachsenensprache
Pfammatter/Furger Pneumatologie und Spiritualität
Plack Arno Die Gesellschaft und das Böse
Popitz Heinrich Phänomene der Macht
Postman Neil Wir amüsieren uns zu Tode
Rétyi Andreas von Skull & Bones
Rétyi Andreas von Bilderberger
Ricoeur Paul Das Böse
Rifkin Jeremy Das Ende der Arbeit
Rifkin Jeremy Eine empathische Zivilisation
Rifkin Jeremy Der Europäische Traum
Rifkin Jeremy Die Null Grenzkostengesellschaft
Rifkin Jeremy Entropie Ein neues Weltbild
Rifkin Jeremy Access
Rödel Ulrich Forschungspriorität
Ropohl Günter Ethik und Technikbewertung
Rosenbaum Heidi Familie und Gesellschaftsstruktur
Rosnay Joel de Das Makroskop
Roth Jürgen Der tiefe Staat
Roth „ Schmutzige Demokratie
Roth/Grün (Hg) Das Gehirn und seine Freiheit
Roth/Seifert (Hg) Die zweite deutsche Demokratie
Roth/Pauen Freiheit, Schuld und Verantwortung
Rutschky Katharina Schwarze Pädagogik
Sabom Michael Erinnerung an den Tod
Safranski Rüdiger Das Böse
Safranski „ Wieviel Wahrheit braucht der Mensc
Sauer-Sachtleben Hg Kooperation mit der Evolution
Schäffer-Hegel
Barb Säulen des Patriarchats
Schauerhammer Ra Sackgasse
Ökostaat
Schlabach Peter Das Patriarchat
Schlabach Peter Freiheit
Schlabach Peter Die westlichen Scheindemokratien
Schmitt Carl Der Hüter der Verfassung
Schmitt Carl Die Diktatur
Schmölzer Hilde Die abgeschaffte Mutter
Schöpf Alfred (Hg) Aggression und Gewalt
Senghaas/Kress Politikwissenschaft
Simonis Walter Schmerz und Menschenwürde
Skirbekk Gunnar Wahrheitstheorien
Sorel Georges Über die Gewalt
Spencer Herbert Die Kunst der Erziehung
Spencer Herbert Die Lehre von dem Unerkennbaren
Staab Philipp Macht u Herrschaft i der Servicewelt
Steinbuch Karl Falsch programmiert
Steiner Rudolf Dreigliederung Geist Recht Wirtschaf
Strauß Franz Josef Gebote der Freiheit
Tomasello Michael Menschliches Denken
Tompkins/Bird Das geheime Leben der Pflanzen
Tompkins/Bird Die Geheimnisse der guten Erde
Tönnies Ferdinand Gemeinschaft und Gesellschaft
Toth/Nielsen Pyramid Power
Tufail Ibn Der Ur-Robinson oder Hajj ibn Jaqzan
Vester Frederic Neuland des Denkens
Vogel Lothar Fragen der Freiheit
Watts Alan W. Weisheit des ungesicherten Lebens
Weber Gunthart (H) Zweierlei Glück
Weber Max Wirtschaft und Gesellschaft
Weber Max Soziologische Grundbegriffe
Weishaupt Adam Illuminaten
Weishaupt Adam Wahrheit u sittliche Vollkommenheit
Weishaupt Adam Über Materialismus und Idealismus
Wellmer Albrecht Kritische Gesellschaftstheorie
Werlhof Claudia v. West-End
Zenkert Georg Die Konstitution der Macht
Ziegler Jean Die Barbaren kommen
Ziegler „ Die neuen Herrscher der Welt
Ziegler „ Wie kommt der Hunger in die Welt
Zinser Hartmut Der Mythos des Mutterrechts
Historie
Blacher/Loewe Weltformeln der Frühzeit
Childe Gordon Der Mensch schafft sich selbst
Däniken Erich von Die Spuren der Außerirdischen
Dieckvoß Gerd Wie kam Krieg in die Welt
Duerr Hans Peter Obszönität und Gewalt
Elias Norbert Über den Prozess der Zivilisation
Ennen Edith Frauen im Mittelalter
Grassi Ernesto Der utopische Staat
Gumbel Emil Julius Vier Jahre politischer Mord
Heinsohn, Gunnar Die Vernichtung der weisen Frauen
Horn Arthur D. Götter gaben uns die Gene
Kimminich Otto Zeitfragen
Leakey Richard E. Die Suche nach dem Menschen
Lèvi-Strauss Claude Anthropologie
Malinowski Bronislav Geschlecht und Verdrängung Morgan Marlo Traumfänger
Ploetz Carl Der große Ploetz
Radin Paul Gott und Mensch in der primitiv Welt
Sitchin „ Der zwölfte Planet
Scott James C. Against the Grain
Szebes Maria Geheimen Lehren des Abendlandes
Toynbee Arnold Menschheit und Mutter Erde
Tumler Marian Der Deutsche Orden
Völklein Ulrich Geschäfte mit dem Feind
Watson Lyall Geheimes Wissen
Mystik
Aivanhov Mikhael Wie sich Gedanken verwirklichen
Aurobindo Sri Göttliches Leben
Caplan Mariana Halber Weg zum Gipfel d Erleuchtung
Dürkheim Karlfried Durchbruch zum Wesen
Dürkheim „ Der Alltag als Übung
Eckhart Meister Vom Adel der menschlichen Seele
Evans-Wentz (Hg) Das Tibetanische Totenbuch
Frissell Bob Zurück in unsere Zukunft
Govinda Anagarika Grundlagen tibetischer Mystik
Griffiths Bede Rückkehr zur Mitte
Harder Richard Plotin
Huth Alm. U Wern Handbuch der Meditation
Jäger Willigis Die Welle ist das Meer
Klimo Jon Channeling
Kuby Clemens Unterwegs in die nächste Dimension
Kuby Clemens Heilung Das Wunder in uns
Laotse Tao te king
Möbuß Susanne Plotin
Plotin Die Enneaden
Risi Armin Einheit im Licht der Ganzheit
Risi „ Machtwechsel auf der Erde
Quint (Hg) Meister Eckehart
Sloterdijk (Hg) Mystische Zeugnisse
Tolle Eckhart Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
Tolle Eckhart Eine neue Erde
Tolle Eckhart Stille spricht
Zinser Gerhard Europäische Mystik
Naturwissenschaft
Barnett Lincoln Einstein und das Universum
Barnett S.A. Instinkt und Intelligenz
Bender Hans Unser sechster Sinn
Benesch Der Ursprung des Geistes
Bertalanffy v. Hub. Auf den Pfaden des Lebens
Bresch Carsten Zwischenstufe Leben
Breuer Das anthropische Prinzip
Capra Fritjof Das Tao der Physik
Capra Fritjof Wendezeit
Crick Francis Was die Seele wirklich ist
Darwin Charles Die Entstehung der Arten
Darwin Charles Die Abstammung des Menschen
Dawkins Richard Das egoistische Gen
Ditfurth Hoimar v. Am Anfang war der Wasserstoff
Ditfurth „ Der Geist fiel nicht vom Himmel
Dürr Hans-Peter Hg) Physik und Transzendenz
Dürr Hans-Peter Geist, Kosmos und Physik
Dürr „ „ Es gibt keine Materie
Dürr „ „ Warum es ums Ganze geht
Dürr/Österreicher Wir erleben mehr als wir begreifen
Dürr/Gottwald (Hg) Sheldrake in der Diskussion
Eccles John C. Wahrheit und Wirklichkeit
Eccles John C. Wie das Selbst sein Gehirn steuert
Edelman Gerald Göttliche Luft, vernichtendes Feuer
Egely György Verbotene Erfindungen
Eigen/Winkler Das Spiel
Einstein/Infeld Physik
Geyer Christian Hirnforschung und Willensfreiheit
Goswami Amit Das bewusste Universum
Greene Brian Der Stoff, aus dem der Kosmos ist
Haken Hermann Erfolgsgeheimnisse der Natur
Handberg Lene Hg. Einheit in der Vielfalt
Hawking Stephen Eine kurze Geschichte der Zeit
Hilscher Gottfried Energie für das dritte Jahrtausend
Humpfrey Nicolas Naturgeschichte des Ich
Jantsch Erich Selbstorganisation des Universums
Korotkov Konstant. Geheimnisse d lebendigen Leuchtens
Krüger (Hg) Erkenntnisprob der Naturwissenscha
Kuhn Thomas S. Struktur wissenschaftli Revolutionen
Laszlo Ervin Holos die Welt d neu Wissenschaften
Laszlo „ Zuhause im Universum
Laszlo „ Das fünfte Feld
Lorenz/Leyhausen Antriebe tier u menschlic Verhaltens
Lorenz Konrad Gesammelte Abhandlungen
Lorenz Konrad Das sogenannte Böse
Lorenz Konrad Kumpan in der Umwelt des Vogels
Lorenz Konrad Er redete mit dem Vieh
Lovelock James Gaia: Die Erde ist ein Lebewesen
Ludwiger Illobra. v. Das Weltbild des Physikers B Heim
Maturana/Varela Der Baum der Erkenntnis
Monod Jaques Zufall und Notwendigkeit
O’Neill John Tesla
Pagels Heinz R. Cosmic Code
Portmann Adolf Vom Ursprung des Menschen
Portmann Adolf Entlässt die Natur den Menschen
Portmann Adolf Zoologie
Prigogine/Stengers Dialog mit der Natur
Randall Lisa Dunkle Materie und Dinosaurier
Randall Lisa Die Vermessung des Universums
Schall Dieter Verbindung von Spirit u Wissenschaft
Schmieke Markus Naturwissenschaft und Bewusstsein
Schneider Norbert Erkenntnistheorie im 20. Jahrhundert
Searle John R. Die Wiederentdeckung des Geistes
Seiffert Helmut Einführung in die Wissenschaftstheor
Sheldrake Rupert Das schöpferische Universum
Sheldrake „ Das Gedächtnis der Natur
Sheldrake/Fox Engel – Die kosmische Intelligenz
Sheld./McKe./Abrah Denken am Rande des Undenkbaren
Tesla Nikola Freie Energie statt Blut und Öl
Thietz Hans-Peter Kosmische Energie
Vollmer Gerhard Evolutionäre Erkenntnistheorie
Wahl Klaus Aggression und Gewalt
Walch Harald Spiritualität
Weber Renée Alles Leben ist eins
Wenske Christian Paradigma und ParadigmenwechselWeinberg Steven Die ersten drei Minuten
Weizsäcker C.F.v. Die Einheit der Natur
Weizsäcker C.F.v. Aufbau der Physik
Weizsäcker C.F.v. Die Geschichte der natur
Weizsäcker C.F.v. Die Tragweite der Wissenschaft
Weizsäcker C.F.v. Zum Weltbild der Physik
Werth Richard Die Natur des Bewusstseins
Wiener Norbert Kybernetik
Wieser Wolfgang Genom und Gehirn
Ökonomie
Abelshauser Werner Deutsche Wirtschaftsgeschichte
Afheldt Horst Wohlstand für Niemand?
Altvater Elmar Das Ende des Kapitalismus
Altvater/Mahnkopf Grenzen der Globalisierung
Arlacchi Pino Ware Mensch
Augstein Jakob Sabotage
Bachinger/Matis Entwicklungsdimen des Kapitalismus
Baecker Dirk (Hg) Kapitalismus als Religion
Baran/Sweezy Monopolkapital
Bardi Ugo Der geplünderte Planet
Beigbeder Freder. neununddreißig neunzig
Belitz Wolfgang Wege aus der Arbeitslosigkeit
Berger Jens Wem gehört Deutschland
Binswanger Hans C. Glaubensgemeinschaft d Ökonomen
Blätter für deuts. Das Ende des Kasinokapitalismus
Blüm Norbert Ehrliche Arbeit
Boltanski/Chiapello Der neue Geist des Kapitalismus
Brocker Manfred Arbeit und Eigentum
Brus Wlodzim. Wirtschaftsplanung
Buchter Heike Black Rock
Büscher Martin Marktwirtschaft als polit Gestaltungs
Buffett Warren Die Essays
Castoriadis Corneli Kapitalismus als imaginäre Institutio
Chang Ha-Joon 23 Lügen, über den Kapitalismus
Chossudovsky Mich Global brutal
Christ/Neubauer Kolonie im eigenen Land
Claessens D & K Kapitalismus als Kultur
Corneo Giacomo New Deal für Deutschland
Corneo Giacomo Bessere Welt
Creutz, Helmut Das Geldsyndrom
Ehrenreich Barbara Arbeit poor
Engels Friedrich Anti-Düring
Engels Friedrich Der Ursprung der Familie,
Erhard Ludwig Wohlstand für Alle
Eucken Walter Wirtschaftsma u Wirtschaftsordnung
Eucken Walter Grundlagen der Nationalökonomie
Faust Michael Kapitalmarktorientierte Unternehme
Felber Christian Gemeinwohl-Ökonomie
Fisher Irving Feste Währung
Flassbeck Hein Hg. Irrweg Grundeinkommen
Flassbeck Heiner Gescheitert
Flassbeck Hein Hg. Handelt jetzt!
Ford Henry Mein Leben und Werk
Friedman Milton Kapitalismus und Freiheit
Gahlen/Schmid Volkswirtschaftslehre
Galbraith John K. Ökonomie des unschuldigen Betrugs
Galbraith „ Entmythologisierung der Wirtschaft
Galbraith „ Die solidarische Gesellschaft
Gesell Silvio Die natürliche Wirtschaftsordnung
Graeber David Schulden
Grandt Michael Der Staatsbankrott kommt
Gruber/Kleber Grundlagen der VWL
Hansen Hendrik Wirtschaftlicher Wettbewerb
Hayek Friedrich A.v. Die Verfassung der Freiheit
Heimann Eduard Soziale Theorie des Kapitalismus
Heinsohn, Gunnar Eigentum, Zins und Geld
Held Karl Die Mikroökonomie
Herrmann Ulrike Der Sieg des Kapitals
Herrmann Ulrike Hurra, wir dürfen zahlen
Hertz Noreena Wir lassen uns nicht kaufen
Hickel Rudolf Zerschlagt die Banken
Hickel Strickstrock Brauchen wir eine andere Wirtschaft
Hicks J.R. Einführung in die VWL
Hillmann Günter Die Befreiung der Arbeit
Huhn Klaus Raubzug Ost
Jürgs Michael Die Treuhändler
Keynes John Mayn. Vom Gelde
Keynes „ „ Allgemeine Theorie
Keynes „ „ „ „ der Zinsen und des Geldes
Knieper Rolf Weltmarkt, Wirtschaftsrecht
König Joh.-Günth. Alle Macht den Konzernen
Kosiol Erich Wirtschaftliches Aktionszentrum
Krüger Stephan Theorie der Kapitalakkumulation
Kurz Heinz D. (Hg) Klassiker des ökonomischen Denkens
Lay Rupert, Posé Die neue Redlichkeit
Leidinger Hannes Kapitalismus
Luyendijk Joris Unter Bankern
Mandeville Bernard Die Bienenfabel
Marti/Schumann Die Globalisierungsfalle
Mason Paul Postkapitalismus
Mellerowicz Konrad Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Minsky Hyman P. Instabilität und Kapitalismus
Minsky Hyman P. John Maynard Keynes
Mises Ludwig von Die Wurzeln des Antikapitalismus
Mises Ludwig von Liberalismus
Mises Ludwig von Die Bürokratie
Moneypenny Miss Moneymaker
Müller-Armack Alf Wirtschaftslenkung u Marktwirtschaf
Nefiodow Leo A. Der sechste Kontradieff
Negt Oskar Wozu noch Gewerkschaften
Opoczynski Michael Die Blutsauger der Nation
Ott (Hg) Alfred Preistheorie
Paech Nico Befreiung vom Überfluss
Piketty Thomas Das Kapital
Polanyi Karl The Great Transformation
Polanyi Karl Ökonomie und Gesellschaft
Polanyi Karl Chronik der großen Transformation
Ricardo David Sozialökonomische Texte
Robinson Joan Die Akkumulation des Kapitals
Robinson Joan Ökonomische Theorie als Ideologie
Robinson Joan Die fatale politische Ökonomie
Robinson Joan Doktrinen der Wirtschaftswissenscha
Rothbard Murray Die Ethik der Freiheit
Sandel Michael J. Was man für Geld nicht kaufen kann
Saul John R. Der Markt frisst seine Kinder
Schlabach Peter Der real existierende Kapitalismus
Schnell Ernst Horst Kapitalismus und Freiwirtschaft
Schumann/Grefe Der globale Countdown
Schumpeter J.A. Kapitalismus, Sozialismus u Demokra
Schwarz Fritz Feste Kaufkraft des Geldes
Sedlacek Tomas Die Ökonomie von Gut und Böse
Senf Bernd Die blinden Flecken der Ökonomie
Senf Bernd Der Tanz um den Gewinn
Senf Bernd Der Nebel um das Geld
Sennett Richard Die Kultur des neuen Kapitalismus
Siebert Horst Der Kobra-Effekt
Sinn Hans-Werner Kasino-Kapitalismus
Smith Adam Der Wohlstand der Nationen
Smith Adam Theorie der ethischen Gefühle
Soros George Wetten auf Europa
Sraffa Piero Warenproduktion mittels Waren
Steingart Gabor Unser Wohlstand und seine Feinde
Steingart „ Weltkrieg um Wohlstand
Stiglitz Joseph Die Schatten der Globalisierung
Taleb Nassim Nich. Narren des Zufalls
Tapscot/Williams Wikinomics
Tooze Adam Crashed
Vogl Joseph Das Gespenst des Kapitals
Weitz Bernd O. Bedeutende Ökonomen
Wittmann Waldem Produktionstheorie
Zinn Karl G. Wie Reichtum Armut schafft
Philosophie
Agamben Giorgio Ausnahmezustand
Agamben „ Souveränität der Macht
Anders Günther Die Antiquiertheit des Menschen 1-2
Aportone Anselmo Gestalten d transzendentalen Einheit
Arendt Hannah Eichmann in Jerusalem
Arendt Hannah Über das Böse
Arendt Hannah Menschlichkeit in finsteren Zeiten
Arendt Hannah Macht und Gewalt
Arendt Hannah Ursprünge totaler Herrschaft
Arendt Hannah Vita activa
Aristoteles Physik 1-2
Aristoteles Metaphysik
Aristoteles Nikomachische Ethik
Aristoteles Politik
Arnold Paul Bei den Weisen Japans
Bacon Roger Opus maius
Baudrillar Jean Transparenz des Bösen
Bayle Pierre Historisches u kritisches Wörterbuch
Benedikter Roland Das postmaterialistische Denken
Benjamin Walter Gesammelte Schriften Band II
Bergson Henri Materie und Gedächtnis
Berlin Isaiah Freiheit Vier Versuche
Bieri Peter Das Handwerk der Freiheit
Birnbacher Dieter Analytische Einführung in die Ethik
Bloch Ernst Subjekt-Objekt
Bloch Ernst Naturrecht und menschliche Würde
Bloch Ernst Im Christentum steckt die Revolte
Bodin Jean Über den Staat
Cassirer Ernst Das Problem Jean Jaques Rousseau
Castoriadis Corneli Gesellschaft als imaginäre Institution
Castoriadis Corneli Kapitalismu als imaginäre Institution
Damasio Antonio R. Descartes´ Irrtum
Descartes René Meditationen ü die erste Philosophie
Detel (Hg) Philosophie des Sozialen
Dewey John Die menschliche Natur
Düwell/Hübent. Hg. Handbuch Ethik
Dux Günter Moral i d prozessualen Logik d Moder
Dux Günter Historisch-genetische Theori d Kultur
Eagleton Terry Das Böse
Emerson Ralph W. Die Natur
Engelmann Peter Postmoderne und Dekonstruktion
Feuerbach Ludwig Philosophie der Zukunft
Figal Günter Heidegger, zur Einführung
Flasch Kurt Augustin
Freytag Willy Die Substanzenlehre Lockes
Fox Matthew Geist und Kosmos
Gaarder Thorstein Sofies Welt
Gadamer Hans-G. Wahrheit und Methode
Gadamer/Vogler(H) Neue Anthropologie
Gamm Gerhard Der deutsche Idealismus
Gehlen Arno Anthropologie
Geyer Carl-Fr. Die Vorsokratiker
Gin (Mc) Colin Das Gute, das Böse und das Schöne
Grönebaum Melissa J. S. Mill Utilitarismus
Günther Gotthar Das Bewusstsein der Maschinen
Habecker K Wilber – integrale (R)EVOLUTION
Habermas, Jürgen Technik u Wissenschaft als Ideologie
Habermas. „ Philosophischer Diskurs der Moderne
Habermas, „ Theorie und Praxis
Habermas, „ Erkenntnis und Interesse
Habermas, „ Die Einbeziehung des Anderen
Habermas, „ Politik, Kunst, Religion
Habermas „ Glauben und Wissen
Hacking Ian Philosophie der Naturwissenschaft
Hadlich Hermann Hegels Lehre
Halder/Müller Philosophisches Wörterbuch
Haller Reinhard Das ganz normale Böse
Han Byul-chun Die Müdigkeitsgesellschaft
Hegel G.W.F. Phänomenologie des Geistes
Hegel „ Philosophie der Religion I II
Heidegger, Martin Sein und Zeit
Heidegger, „ Vorträge und Aufsätze
Heidegger, „ Vorlesungen
Heidegger, „ Die Grundbegriffe der Metaphysik
Heidegger, „ Identität und Differenz
Heidegger, „ Holzwege
Heidegger. „ Unterwegs zur Sprache
Heidegger, „ Die Technik und die Kehre
Heidegger, „ Platons Lehre von der Wahrheit
Heidegger, „ Der Satz vom Grund
Heidegger, „ Die Frage nach dem Ding
Heidegger, „ Wegmarken
Heidegger, „ Was heißt Denken
Heilinger/King/Witw Individualität und Selbstbestimmung
Heinrichs Johannes Revolution der Demokratie
Heinrichs Johannes Ökologik
Heinrichs Johannes Integrale Philosophie
Heisenberg Werner Physik und Philosophie
Henning Christoph Philosophie nach Marx
Heraklit Aphorismen
Hereth Michael Montesquieu
Hobbes Thomas Der Leviathan
Hösle Vittorio Moral und Politik
Horster Bloch
Hübner Dietmar Einführung in di philosophische Ethik
Huch Kurt Jürgen Voraussetzunge d Heidegg. Ontologie
Hume David Untersuchung ü d menschli Verstand
Hume David Untersuchung ü d Prinzipien d Moral
Hume David Erste Grundsätzen der Regierung
Hume David Dialoge über natürliche Religion
Huxley Julian Entfaltung des Lebens
James William Der Sinn des Lebens
James „ Das pluralistische Universum
Jaspers Karl Denkwege
Jaspers „ Einführung in die Philosophie
Jonas Hans Das Prinzip Verantwortung
Kant Immanuel Kritik der reinen Vernunft
Kant Immanuel Kritik der praktischen Vernunft
Kant Immanuel Kritik der Urteilskraft
Kant Immanuel Metaphysik der Sitten
Kant Immanuel Religion in d Grenzen d bloßen Vernu
Keil Geert Willensfreiheit und Determinismus
Keussen Rudolf Bekenntnis bei Descartes
Kirkegaard Sören Auswahl
Kirkegaard „ Der Begriff Angst
Leibniz Gottfried W. Monadologie
Leibniz Gottfried W. „ mit Kommentaren
Leibniz „ Lehrsätze der Philosophie
Leibniz „ Politische Schriften I
Lenk/Poser (Hg) Realitäten- Herausfo der Philosophie
Levinas Emmanuel Ethik und Unendliches
Locke John Zwei Abhandlungen ü die Regierung
Locke John Bürgerliche Gesellsch u Staatsgewalt
Locke John Ein Brief über Toleranz
Locke John Über den menschlichen Verstand 2
Machiavelli Niccolo Der Fürst
Macpherson C.B. Politi Theorie d Besitzindividualismus Mäder Denis Fortschritt bei Marx
Mahesh Yogi Wissenschaft die Kunst des Lebens
Marx Karl Die Frühschriften
Marx/Engels Studienausgabe B. 1 und 3
Marx Karl Das Kapital 3 Bd.
Marx Karl Zur Kritik der politischen Ökonomie
Marx Karl Lohn, Preis und Profit
Marx Karl Das Elend der Philosophie
Marx Karl Ökonomische Aufsätze
Marx/Engels Feuerbach
Marx/Engels Ausgewählte Schriften 2 Bd.
Merleker Margarete Humes Begriff der Realität
Mittelstadt Peter Probleme der modernen Physik
Mittermaier Karl Machiavelli
Montaigne Michel de Essais
Montesquieu Vom Geist der Gesetze
Mugerauer Roland Klartext „Sein und Zeit“
Narby Jeremy Die kosmische Schlange
Needham Joseph Wissenschaftlicher Universalismus
Neiman Susan Das Böse denken
Neiman S. Kroß Hg. Zum Glück
Nietzsche Friedrich Menschliches Allzu-Menschliches
Nietzsche „ Morgenröte
Nietzsche „ Die fröhliche Wissenschaft
Nietzsche „ Also sprach Zarathustra
Nietzsche „ Jenseits von Gut und Böse
Nietzsche „ Götzendämmerung Ecce Homo
Nietzsche „ Der Wille zur Macht
Nietzsche „ Die Unschuld des Werdens 1
Nietzsche „ Die Unschuld des Werdens 2
Nussbaum Martha Gerechtigkeit oder das Gute Leben
Pinzani Alessandro An den Wurzeln modern Demokratie
Platon Sämtliche Werke
Popper Karl R. Objektive Erkenntnis
Popper „ Offene Gesellschaft und ihre Feinde
Popper/Eccles Das Ich und sein Gehirn
Pörtner/Heise Die Philosophie Japans
Powell Elmer E. Spinozas Gottesbegriff
Precht Richard Dav Die Kunst kein Egoist zu sein
Precht Richard Dav Anna, die Schule und der liebe Gott
Quast Otto Der Begriff des Belief bei Hume
Rawls John Eine Theorie der Gerechtigkeit
Rawls John Politischer Liberalismus
Reißler Nina A. MacIntyre: Der Verlust der Tugend
Ricken Friedo Allgemeine Ethik
Rippe/Schaber Hg. Tugendethik
Röd Wolfgang Dialektische Philosophie der Neuzeit
Rousseau Jean J. Vom Gesellschaftsvertrag
Rousseau „ Verfall und Aufbau
Rousseau „ Die Krisis der Kultur
Rousseau „ Träumereien eines eins Spaziergänge
Sandbothe/Nagel Hg Systematische Medienphilosophie
Sartre Jean-Paul Drei Essay´s
Sartre „ „ Existentialismus ist ein Humanismus
Schelling F.W.J. Ausgewählte Schriften
Schelling F.W.J. Das Wesen der menschlichen Freiheit
Schelling F.W.J. Philosophie der Offenbarung
Schilling Lothar Hg. Absolutismus, ein Forschungskonzept
Schlabach Peter Sitte, Ethik und Moral
Schlabach Peter Das Böse
Schlabach Peter Weltsichtebenen, „Bilder im Kopf“,
Schopenhauer „ Sämtliche Werke
Schulte Christoph radikal böse
Schüz Mathias Die Einheit des Wirklichen
Schüz „ Grenzgebiete der Wissenschaft
Schweitzer Albert Kultur und Ethik Bd. 1/2
Seebaß Gottfried Willensfreiheit und Determinismus
Seneca Moralische Briefe
Seneca Vom glücklichen Leben
Shah Idris Denker des Ostens
Simmel Georg Philosophie des Geldes
Singer Peter Praktische Ethik
Spinoza Baruch Die Ethik
Städtler Mich. (Hg) Kants ethisches Gemeinwesen
Steenblock Volker Anwendungsprobleme der Ethik
Steiner Rudolf Die Philosophie der Freiheit
Stirner Max Der Einzige und sein Eigentum
Störig Hans J. Kleine Weltgeschichte der Philosophi
Tanreck Bernh. Die Sophisten
Taylor Charles Negative Freiheit
Taylor „ Hegel
Taylor „ Quellen des Selbst
Taylor „ Das Unbehagen an der Moderne
Tetens Holm Geist Gehirn Maschine
Theunissen Michael Negative Theologie der Zeit
Thomä Dieter Hrsg. Heidegger Handbuch
Tocqueville Alexis de Über die Demokratie in Amerika
Verplaetse Jan Der moralische Instinkt
Wanning Berbeli Friedrich Schlegel
Weizsäcker C.F.v. Der bedrohte Friede
Weizsäcker C.F.v. Der Garten des Menschlichen
Weizsäcker C.F.v. Wahrnehmung der Neuzeit
Weizsäcker C.F.v. Einheit des Wirklichen
Weizsäcker C.F.v. Deutlichkeit
Weizsäcker C.F.v. Ein Blick auf Platon
Weizsäcker C.F.v. Bedingungen des Friedens
Weizsäcker C.F.v. Wege in der Gefahr
Wetz Franz Joseph Hans Jonas
Wetz Hrsg. Ethik zwischen Kultur- u Naturwissen
Whitehead Alfred Die Funktion der Vernunft
Whitehead „ Wissenschaft und moderne Welt
Whitehead „ Abenteuer der Ideen
Whitehead „ Prozess und Realität
Wieland Wolfgang Die aristotelische Physik
Wilber Ken Das Wahre, Gute, Schöne
Wilber Ken Ganzheitlich Handeln
Wilber Ken Eros, Kosmos, Logos
Wilber Ken Integrale Psychologie
Wilber Ken Integrale Spiritualität
Wilber (Hg) Das holografische Weltbild
Wilber Ken Naturwissenschaft und Religion
Wilber Ken Halbzeit der Evolution
Wilber Ken, u.a. Meister, Gurus, Menschenfänger
Wilson Edward O. Die Einheit des Wissens
Wilson Robert A. Der neue Prometheus
Wittgenstein Ludwig Logisch philosophische Abhandlung
Yutang Lin Konfuzius
Zehetmair Hans Wissens-Werte
Zizek Slavoj Das fragile Absolute
Zizek Slavoj Der neue Klassenkampf
Zwierlein Eduard Blaise Pascal
Theologie
Ahmad (Üs) Der Koran
Antes Peter Jesus
Aquin Thomas von summa theologica
Arminger Margarita Verbotene Göttin des Christentums
Augustinus Bekenntnisse
Augustinus Vom Gottesstaat (2 Bände)
Augustinus Die Ordnung
Augustinus Der Lehrer
Augustinus Über das Glück
Augustinus Selbstgespräche
Augustinus Der freie Wille
Augustinus Über den dreieinigen Gott
Augustinus Über die wahre Religion
Augustinus Die christliche Bildung
Bauer Walter Rechtgläubigkeit und Ketzerei
Ben-Chorin Paulus
Ben-Chorin Bruder Jesus
Biren Roy (Üs) Mahabharada
Brown Peter Der heilige Augustinus
Brück von Michael Dialog der Religionen
Buber Martin Das dialogische Prinzip
Buhari Al- Sahih Aussprüche de Propheten Muhamad
Clement Catherine Theos Reise
Corvin Pfaffenspiegel
Deschner Karlheinz Der gefälschte Glaube
Deschner „ Kriminalgeschichte des Christentums
Deschner „ Hg. Christ, Atheist, Agnostiker
Diesner Hams-Joac. Studien zu Augustinus
Drewermann Eugen Giordano Bruno
Drewermann Eugen Strukturen des Bösen I-III
Eusterschulte Anne Giordano Bruno
Gerstenberger Erh. Jahwe – ein patriarchaler Gott?
Gümther Mich. Hrg Der Sohar
Guénon René König der Welt
Hasenfratz Hans-Peter Religion – was ist das?
Heiler Friedrich Wesen der Religion
Heindel Max Weltanschauung der Rosenkreuzer
Jensen Ad.E. Die getötete Gottheit
Joh. Paul II Glaube und Vernunft
Johannes vom Kreuz Empor den Karmelberg
Kapleau Philip Die drei Pfeiler des Zen
Küng Hans Christ sein
Küng Hans Große christliche Denker
Küng Hans Was ich glaube
Küstenmacher M u.a. Gott 9.0
Ling Trevor Buddha, Marx und Gott
Lovejoy Arthur O. Die große Kette der Wesen
Ludwig Ralf Sternstunden der Religionen
Lüdemann Gerd Ketzer
Lüdemann (Übers.) Bibel der Häretiker
Messadié Gerald Teufel Satan Luzifer
Mettner Matthias Die katholische Mafia
Neumann (Üs) Buddha
Neumann Uwe Augustinus
Nikhilananda Katha-Upanishad
Pagels Elaine Versuchung durch Erkenntnis
Pagels Elaine Adam, Eva und die Schlange
Papst Franziskus Evangelii Gaudium
Radin Paul Gott und Mensch in der primitiv Welt
Ranke-Graves Robe Die weiße Göttin
Ranke-Heinemann Eunuchen für das Himmelreich
Ranke-Heinemann Nein und Amen
Riemschneider Mar. Augengott und heilige Hochzeit
Rijkenborgh/Petri Die universelle Gnosis
Scheffczyk Leo Unsterblichkeit, Thomas von Aquin
Schmidt K.O. Das Thomas Evangelium
Schmidt K.O. In dir ist das Licht
Schöps Hans J. Großen Religionsstifter u ihre Lehren
Schröder (Üs) Bhagavadgita
Schuller/v.Rahde(H) Die andere Kraft
Schurè Edouard Die großen Eingeweihten
Schwer/Braun Hg. Religionen der Welt
Sölle Dorothe Phantasie und Gehorsam
Sölle „ lieben und arbeiten
Sorge Elga Religion und Frau
Sprenger/Institoris Der Hexenhammer
Stegemann Hartmut Die Essener, Qumran
Steiner Rudolf Die Apokalypse des Johannes
Steiner Rudolf Erkenntnisse der höheren Welten
Stelzner Michael Die Weltformel der Unsterblichkeit
Suzuki Die große Befreiung
Suzuki Der Weg
Teresa von Avila Weg der Vollkommenheit
Teresa „ „ Die innere Burg
Terra (Hg) Perspektiven Teilhard de Chardins
Tibi Bassam Fundamentalismus im Islam
Tibi „ Die neue Weltunordnung
Tibi „ Kreuzzug und Djihad
Tibi „ Die neue Weltordnung
Tibi „ Islam u die kulturelle Bewältigung
Tibi „ Im Schatten Allahs
Urban Martin Warum Menschen glauben
Wolff Hanna Jesus der Mann
Wolff Hanna Neuer Wein – Alte Schläuche
Yogananda Paramh Autobiographie eines Yogi